In Zeiten der Pandemie haben sich nicht nur viele ein Haustier zugelegt, auch das Bedürfnis der Haustierbesitzer, ihren Lieblingen etwas Gutes zu tun, scheint größer geworden zu sein. Das sorgt in so manchem Geschäft auch für ein Umsatzplus; immerhin soll es das Beste vom Besten für das Haustier sein – und das beginnt bereits beim Futter.
Kulinarisches Verwöhnprogramm
Die Trends gehen eindeutig ins kulinarische Verwöhnprogramm, das der menschlichen Ernährung und den Ansprüchen auf Frische, Bio und Unverträglichkeit immer ähnlicher wird, erklärt Patrick Stornig, Ernährungscoach für Hunde und Betreiber einer Tierbedarfshandlung: „Der Markt hat sich erweitert, wenn man das die letzten zehn Jahre beobachtet: Das Sortiment ist gewachsen, es gibt jegliche Produkte – Bio, aber auch die Rohfütterung – also dieses Konzept, ein Beutetier zu ersetzen in der Ernährung, ist ein sehr starker Trend.“

Doch auch mit Schonkost, Diatmenüs und Nahrungsergänzungsmittel lassen sich tierisch gute Umsätze machen: „Es wird immer wichtiger, weil es entwickeln sich immer mehr Krankheiten, die auf die Ernährung zurückzuführen sind, das heißt, die Hunde haben Probleme mit Magen-Darm, mit Gelenken, mit Gewicht und mit der Ernährung kann ich gezielt vorbeugen oder auch gezielt Abhilfe schaffen.“
Der Hund als Modeaccessoire
Gestillt werden meist aber nicht nur die Grundbedürfnisse, der Trend geht auch ein wenig hin zum Luxus, der beim Halsband beginnt und bis zur sommerlichen Ausrüstung reicht, erklärt Katharina Wieser die selbst Hundebesitzerin ist und daher weiß, was ihre Kunden wollen: „Das fängt an beim Futter – was serviere ich ihm, aber auch wie statte ich ihn aus. Für die Damen ist das Aussehen halt wichtig, nicht nur bei sich selbst, sondern der Hund ist auch ein Modeaccessoire.“

Von der Schwimmweste zur Kühldecke
Besonders gut läuft das Geschäft laut Wieser im Sommer, denn hier sei die Bandbreite etwa an Hundeaccessoires besonders groß – beliebt etwa die Kühldecken für Vierbeiner oder auch die Schwimmweste, „da auch das Stand-Up-Paddeln mit Hund sehr modern geworden ist und eine Schwimmweste den Hund vor dem Ertrinken rettet.“

32.000 Euro pro Tierleben
Und so verwundert es nicht, dass der treue zum teuren Wegbegleiter wird und in seinem Hundeleben auf durchschnittlich 32.000 Euro kommt, je nachdem, wie groß die Ansprüche von Tier und Besitzer sind: „Ich hab selbst einen Labrador-Mischling mit etwa 30 Kilo, da muss man schon so mit 120 Euro Futterkosten rechnen und dann eben noch alles, was dazu kommt“, rechnet Wieser die Kosten vor, die sie im Monat für ihren eigenen Vierbeiner ausgibt. Nach oben hin gebe es aber keine Grenzen.