LKH Graz
APA/Erwin Scheriau
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Umwelt

LRH kritisiert Energiemanagement der KAGes

Der Landesrechnungshof (LRH) hat das Energiemanagement der KAGes der letzten zehn Jahre überprüft. Der Anteil an fossilen Energieträgern sei viel zu hoch und die Strompreisgestaltung nicht nachvollziehbar, so die Prüfer.

Die KAGes verwaltet in der Steiermark insgesamt 165 Objekte an 29 Standorten. Das entspricht einer Netto-Grundfläche von etwa einer Million Quadratmetern, woraus sich auch ein entsprechend hoher Bedarf an Strom und Wärme ableitet, heißt es im Prüfbericht des Landesrechnungshofes.

Stromverträge: keine Neuausschreibung seit 2003

Zufrieden zeigen sich die Prüfer mit der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben im Bereich Energie-Management. Auch liege ein entsprechendes Berichtswesen vor, Verantwortlichkeiten seien auf zentraler sowie lokaler Ebene festgelegt.

Kritik kommt allerdings bei den Themen Wärme und Strom. 60 Prozent der Wärmeversorgung würden weiterhin aus fossilen Energieträgern gewonnen. Das gelte es zu reduzieren. Die Lieferung elektrischer Energie erfolgt hingegen bereits vollständig aus erneuerbaren Trägern. Doch auch hier haken die Prüfer ein, für die die Strompreisgestaltung nicht nachvollziehbar sei.

Kostenschätzungen weichen vom Ist-Wert ab

Die Beschaffung von Strom erfolge auf Basis einer Ausschreibung aus dem Jahr 2003. Die Stromlieferverträge wurden seither ganze neun Mal verlängert, wobei in diesem Rahmen auch der Modus der Preisermittlung verändert wurde. Hier brauche es eine kritische Kostenschätzung vorab, so die Prüfer des Landesrechnungshofes. Auch in den Unterlagen zur Projektkontrolle würden die Schätzungen zum Energieverbrauch, und damit zu den Kosten, deutlich vom realen Wert abweichen.

Opposition fordert mehr Tempo bei Energiewende

Die steirischen Oppositionsparteien sparen nicht mit Kritik: „Die Stromkosten in den einzelnen Regionen, gemessen auf die Netto-Grundfläche, weisen Unterschiede von bis zu 75 Prozent auf. Dem muss nachgegangen werden. Außerdem gibt es vielerorts zwar ein Konzept zur Blackoutprävention, jenes für den Ausfall der Wärmeversorgung jedoch fehlt. Auch hier gibt es Verbesserungspotential," so FPÖ-Gesundheitssprecher Marco Triller.

Auch die NEOS fordern mehr Tempo bei der Modernisierung der Energieversorgung in den KAGes Häusern. Klubobmann Niko Swatek: „Während uns die Landesregierung den Kampf gegen den Klimawandel verspricht, heizt die landeseigene KAGes ihre Gebäude munter mit fossilen Brennstoffen. Die Landesregierung ist nun gefordert, die Energiewende endlich bei allen landeseigenen Anstalten einzuläuten.“

Land hat „Vorbildfunktion“

Die Energiesprecherin der Grünen, Lara Köck, sieht das Land und die zuständige Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) gefordert, die Kritik des Landesrechnungshofs ernst zu nehmen und dessen Empfehlungen umzusetzen: „Das Land muss im größten eigenen Unternehmen auf jeden Fall seine Vorbildfunktion wahrnehmen. Die Klimaziele müssen ernst genommen und das fossile Energiezeitalter rasch beendet werden,“ so Köck.