Für viele Familien ist es ein Grund zur Sorge, wenn die 24h-Pflege-Betreuerin nicht geimpft ist – gleichzeitig aber regelmäßig nach Hause in Richtung Rumänien, Slowakei oder Ungarn reist. Das weiß auch Klaus Katzianka, Anbieter von Pflegediensten aus Leoben: „Ich glaube, dass es am sinnvollsten ist, wenn sich die Familien das mit den Pflegebetreuungskräften direkt ausreden.“
Reisen für Geimpfte leichter
Die genaue Impfquote in der Gruppe der 24h-Pflege-Betreuerinnen ist nicht bekannt. Auch Katzianka kann hier nur eine Schätzung abgeben: „Ich schätze, dass die Impfquote zwischen 50 und 70 Prozent liegen wird. Und ich glaube, dass der Prozentsatz deswegen etwas höher jetzt schon ist, weil es einfach irrsinnig große Unannehmlichkeiten für Betreuungskräfte gibt, wenn sie von einem Land zum anderen reisen.“
Impfpflicht könnte Pflegekräfte vertreiben
Er spricht sich aber klar gegen eine Impfpflicht in diesem Bereich aus. „Ich bin eindeutig gegen eine Impfpflicht weil ich es einfach nicht korrekt oder fair empfinde,“ so Katzianka. Bei zusätzlichem Druck befürchtet er eine weitere Abwanderung dieser Pflegekräfte: „Zum Beispiel eine neue Entwicklung ist, das die Leute vermehrt versuchen, in die Schweiz zu gehen, weil man dort angeblich besser bezahlt.“
Land bietet kostenlose Impfung
Das Land Steiermark hat in diesem Bereich keine direkte Handhabe. Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner Strauß (ÖVP) spricht aber eine klare Empfehlung für eine Impfung von Betreuerinnen aus und weist auf die freien Impfmöglichkeiten hin. Auch 24-Stunden-Betreuerinnen können sich etwa am Samstag bei einer Aktion in Einkaufszentren und jeden Dienstag an den steirischen Impfstraßen impfen lassen. Künftig hofft das Land außerdem auf freie Impfaktionen auch in den steirischen Pfarren – mehr dazu in Land ruft zu Impfaktionen in Pfarren auf.