Illustration zu Ärzte/medizinische Versorgung/Gesundheit/Medizin. (22.8.2013)
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com
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Gesundheit

Gesundheitsbericht: Steirer leben ungesund

Die steirische Bevölkerung ernährt sich zu ungesund und geht zu wenig zu Vorsorgeuntersuchungen. Das sind die Ergebnisse des aktuellen steirischen Gesundheitsberichts des Landes, der am Donnerstag präsentiert wurde.

Abseits der CoV-Pandemie hat das Gesundheitsresort der Steiermark wieder einmal die Gesundheit der Steirerinnen und Steirer auf Herz und Nieren geprüft. 3.000 Steirer wurden befragt. Der Gesundheitsbericht 2020 ist heuer das erste mal online und interaktiv erschienen.

Lebenserwartung seit 1970 um 14 Jahre gestiegen

Wichtig ist für einen gesunden Menschen, dass das körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden im Einklang ist. Im neuen Gesundheitsbericht wird kaum ein Kapitel ausgelassen. Ein Problem, nicht nur in der Steiermark: die Gesellschaft wird immer älter. Lag die Lebenserwartung eine Steirers 1970 bei 66 Jahren, liegt jetzt bei 80 Jahre. Juliane Bogner-Strauß, Gesundheitslandesrätin sieht das Problem darin, dass die älteren Menschen nicht gesund alt werden. „Der Gesundheitsbericht zeigt eindeutig, dass die Lebenserwartung stark gestiegen ist, was aber nicht gestiegen ist, sind die gesunden Jahre. Wenn wir uns mit anderen Ländern in Europa vergleichen haben wir bei uns in Österreich relativ viele kranke ältere Menschen und chronische Erkrankungen.“

Nur ein Bruchteil geht zur Vorsorgeuntersuchung

Neben der Bevölkerungsentwicklung zeigt der steirische Gesundheitsbericht auch auf, dass ein höherer Bildungsstand die Gesundheit maßgeblich verbessert, oder dass wir in der Steiermark weniger Obst und Gemüse essen als der Durchschnittsösterreicher. Ein weiteres Problem: die Bevölkerung nutzt nur zu 14 Prozent das Angebot von Vorsorgeuntersuchungen. Dabei sind 40 Prozent der Todesursache bei Sterbefällen vor dem siebzstigsten Geburtstg auf bösartige Tumore zurückzuführen.

Josef Harb Vorsitzender der ÖGK Steiermark ruft vor allem Männer auf, sich vorzeitig untersuchen zu lassen: „Ich möchte da vor allem die Gastroskopie, die Koloskopie und die Prostatauntersuchung erwähnen. Das sind Vororgeuntersuchungen die schwere Erkrankungen, die zum Tod führen können, zu hundert Prozent ausschließen und vermeiden können. Den Aufruf kann ich nur machen.“

Zahnvorsorge bei Kindern funktioniert gut

Positiv sei vermerkt, dass die Zahnprophylaxe bei Kindern gute Ergebnisse erzielt: 66 Prozent der Kinder sind kariesfrei. Der Gesundheitsbericht will anhand der neuen Daten neue Initiativen starten, zum Beispiel Alkoholpräventionsprojekte mit Musikvereinen, Ernährungs-Vorträge in Schulen oder Betrieben.