Je näher ein potenzieller Feind – etwa ein großes Säugetier – an das Reptil herankommt, desto rascher wird das Klappern. Ab einer bedrohlich geringen Distanz ändert die Schlange plötzlich ihre Strategie und schwenkt auf hochfrequentes Rasseln um.
Klappern als Schutzmechanismus und Verwirrung
„Das ist ein guter Trick, der die herannahenden Tiere die Entfernung unterschätzen lässt“, so Boris Chagnaud vom Institut für Biologie, der zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der TU Graz und der LMU München die Schlangenart erforscht. Die Erkenntnisse wurden kürzlich im Journal „Current Biology“ veröffentlicht.
„Das Klappern der Schlangen entwickelte sich parallel zur Geräuschwahrnehmung großer Säugetiere, die versehentlich auf die gut getarnten Reptilien steigen und diese töten oder zumindest zu einem Giftbiss drängen könnten“, erklärt der Forscher. Seine Untersuchungen, in denen er Versuchspersonen in einer virtuellen Realität unterschiedliche Muster an Warngeräuschen präsentierte, bestätigen diese Annahme. „Durch den Wechsel in das unerwartet hohe Rasseln unterschätzten die ProbandInnen eher die Entfernung zur Schlange“, ergänzt Chagnaud.
Manche Tiere wechseln Strategie
Wie lange die Tiere mit ihrer Strategie noch gut fahren, ist dahingestellt: „Es mehren sich Beobachtungen, dass manche Klapperschlangen keine Geräusche mehr machen, um nicht von Menschen geortet und getötet zu werden“, berichtet der Biologe.