Menschen mit Schutzmasken besuchen den Brunnenmarkt in Wien. (18.4.2020)
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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Soziales

Migration: Graz setzt auf Konfliktmanager

Immer wieder gibt es Konflikte zwischen der Grazer Bevölkerung und Migranten. Oft ist es die Kultur, die Religion oder die Sprache, die Parallelgesellschaften entstehen lässt. Die Stadt Graz setzt auf Konfliktmanager, die etwa in Schulen und Spitälern eingesetzt werden.

Lautstarke Diskussionen in einer Krankenhausambulanz, Kinder, die in Siedlungen ob ihrer Herkunft beschimpft werden, eine Lehrerin, die mit Eltern mit Migrationshintergrund auf keinen grünen Zweig kommt.

In Schulen, Spitälern und Siedlungen tätig

Bei diesen oder ähnlichen Problemen kommen ab September acht sogenannte Konfliktmanager und Managerinnen zum Einsatz, sagt der Leiter der Fachstelle „Gegenlicht“, Werner Miedl: „Sie werden eingesetzt in Schulen, in Grazer Pflichtschulen, Volksschulen, Mittelschulen – auch polytechnische Schulen. Wir sind sehr bemüht in Krankenhäusern, auch Ärztinnen und Ärzten sozusagen erklärend für beide Parteien zu helfen, zu unterstützen.“ Ein weiterer Fokus soll auf Siedlungen liegen, so Miedl: „Wenn es dann Konflikte gibt, sind mit kurzen Erklärungen oft die Konflikte behoben.“

Unterstützung in jeweiliger Muttersprache

Auch bei Problemen am Arbeitsplatz kann das Team angefragt werden. Die vier Frauen und vier Männer sind im Projekt „Gegenlicht“ ausgebildet worden: hier wird auch gemeinsam mit der Polizei über das österreichische Recht und das Leben im Westen aufgeklärt. Die Konfliktmanager können beispielweise in der bosnischen und der russischen Community in der Muttersprache vermitteln oder auch in der afghanischen.

Integrationsstadtrat für restriktive Zuwanderungspolitik

Zur aktuellen Situation in Afghanistan und der Flüchtlingspolitik vertritt der zuständige Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) auch eine klare Position. Man brauche weiterhin eine restriktive Zuwanderungspolitik, so Hohensinner: „Um die Integrationsfähigkeit der Stadt, aber auch des Landes zu erhalten. Da geht es um Bildung, um Arbeitsmarkt etc. Andererseits müssen wir schauen, dass wir, jene, die eine Aufenthaltsberechtigung haben, möglichst gut zu integrieren.“ In Graz leben bereits jetzt ca. 3.000 Afghanen. Diese Zahl habe sich laut Hohensinner in den letzten fünf Jahren verdreifacht. Österreich solle gemeinsam mit Nato und Uno Hilfe vor Ort anbieten.