Neben dem Eispalast wurden in den vergangenen zehn Jahren auch eine Hängebrücke sowie die „Treppe ins Nichts“ errichtet. Manche sprechen von Massentourismus; Planai-Geschäftsführer Georg Bliem betont im Interview mit der APA jedoch: „Wir haben ein ruhiges Gewissen“. So wurde 2014 die Zahl der maximalen Tagesgäste von 3.500 auf 2.500 reduziert und auch der Zustrom von diesen wird über ein Online-Ticketsystem bei der Seilbahn über den Tag verteilt und gesteuert. Über den Sommer verteilt liegt die durchschnittliche Besucherzahl laut Bliem bei 1.200 pro Tag.
Starkregen setzte Gletscher zu
In den vergangenen Wochen habe dem Gletscher besonders der Starkregen zugesetzt, mehr als in anderen Jahren, so Bliem weiter. Erst vergangene Woche wurden aktuelle Messergebnisse vom Hallstätter Gletscher am Dachstein veröffentlicht: 2050 dürfte er nur mehr 40 Prozent seines derzeitigen Volumens haben, im Jahr 2100 werden wohl maximal noch kleine Eisreste übrig sein, erwarten Experten.

„Tatsache ist: Der Gletscherschwund findet statt“, sagte auch der Planai-Geschäftsführer. Sieben bis zehn Jahre gibt er dem Eispalast noch – danach sei die Zukunft der Attraktion ungewiss.
Grüne fordern Neuausrichtung
Wie der Grüne Landtagsabgeordnete Lambert Schönleitner in einem Bericht der „Kronen Zeitung“ am Dienstag sagte, seien „Disneyland-und Heilewelt-Bilder mit touristischer Massenausrichtung der falsche Weg“. Es brauche eine Neuausrichtung. So manchen Besucher störe es auch, dass der Eispalast gekühlt werden muss, während daneben der Gletscher wegschmilzt.

Bliem bestätigte, dass der Eispalast gekühlt werden muss, damit im Inneren konstant um die null Grad Celsius herrschen. Zudem wird er im Sommer mit Planen abgedeckt. „Das Problem haben aber alle Gletschergebiete mit Eisgrotten oder dergleichen“, verteidigte der Geschäftsführer die Maßnahmen. Derzeit sei die Kühlung „noch wirtschaftlich darstellbar“ und das dürfte auch in den kommenden paar Jahren noch so sein, aber wie lange, sei unklar, so Bliem. Das Problem werde jedenfalls nicht mit populistischen Überschriften gelöst – es gelte auch rund 70 Arbeitsplätze am Gletscher zu erhalten.