Wolf
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NATUR

Land für Abschuss von „Problemwölfen“

Nach Tirol hat auch das Land Salzburg eine Verordnung verabschiedet, wonach „Problemwölfe“ erlegt werden dürfen. In Kärnten prüft eine derartige Verordnung. Der steirische Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) kann sich auch vorstellen, Problemwölfe dem Abschuss frei zu geben.

Rund 25.000 Wölfe gibt es zurzeit in Europa, in Österreich rund 30 bis 40. In der Steiermark sind derzeit vier Wölfe nachgewiesen, die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher sein. Aufgrund der Mobilität der Wölfe, sie können pro Nacht bis zu 70 Kilometer zurücklegen, ist es schwierig das Gebiet der Wölfe einzugrenzen.

„Muss man schnell reagieren“

Wölfe können praktisch überall auftauchen, sagte Agrarlandesrat Johann Seitinger. Fest steht, dass heuer in der Steiermark bereits drei Schaf- und zwei Damwildrisse nachgewiesen wurden. Die Dunkelziffer der Wolfsrisse sei aber ebenfalls um ein vielfaches höher. Daher will sich auch Seitinger der Verordnung zum Abschuss von Problemwölfen anschließen, sofern diese EU-konform ist – mehr dazu in Kärnten: Weitere Abschussgenehmigung vor Prüfung.

Derzeit gibt es dazu intensive Gespräche mit Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ), so Seitinger. Für ihn ist der Wolf eine extreme Gefahr, darum sollte er nicht verharmlost werden. „Mir geht es darum, dass wir gerade auf den Almen, dort wo das Einzäunen undenkbar ist, dort wo man auch nicht mit Hirtenhunden arbeiten kann, Lösungen findet. Und da geht es nur, wenn man Problemwölfe entnimmt. Wenn der hier vorhanden ist und Tiere reißt, muss man sehr schnell reagieren und nicht über Wochen mit irgendwelchen Verordnungsgrundlagen heraushandeln, ob das Tier wohl abschießbar ist oder nicht“, so Seitinger.

Futterflächen, Artenvielfalt und Tourismus bedroht

Das Einzäunen von Schafen oder Rindern auf den rund 1.600 steirischen Almen, wie von Tierschützern vorgeschlagen, ist für Seitinger aus mehreren Gründen nicht machbar. „Wenn ich meine Almherde einzäune, auf einer Alm oder einer Weide, zäune ich gleichzeitig Wildtiere aus. Das heißt, wichtige Futterflächen für das Wild, für andere Tierarten sperre ich dann weg. Und wir wissen, aufgrund unserer Topographie unserer Almen ist ein Einzäunen schlichtweg nicht möglich. Ganz abgesehen davon, dass das nicht leistbar ist“, so Seitinger.

Ein weiteres Problem laut Seitinger: Wenn Bauern ihre Tiere aufgrund der Bedrohung durch die Wölfe nicht mehr auf die Almen treiben, würden diese zuwachsen und die Artenvielfalt der Pflanzen bedrohen. Das wäre auch für den Tourismus schwer verkraftbar.