Grazer Burg –  erster Burghof
APA/Ingrid Kornberger
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Chronik

Burg Tiefgarage: Idee noch in Kinderschuhen

Die Idee, im Zuge des Umbaus der Grazer Burg zu einer touristischen und musealen Attraktion, auch eine Tiefgarage unter einem der Burghöfe zu bauen, sorgt seit Tagen für Diskussionen. Jetzt gibt es erste Details. Man stehe aber noch am Beginn der Überlegungen.

Die Tiefgaragen Idee in einem der Höfe der Grazer Burg spaltet. Die Klubobfrau der Grünen Sandra Krautwaschl spricht von einer absurden Initiative. Die obersten Planer des Landes wehren sich gegen Vorwürfe und fordern eine sachliche Diskussion mit Blick auf zukünftige Stadt-Entwicklungen.

Idee der Garage aus Lagefläche heraus entstanden

Entstanden sei die Tiefgaragen-Idee aus der Notwendigkeit neue Lagerflächen für jene Lagerräume bereitzustellen, die in Zukunft Ausstellungsfläche sein sollen – mehr dazu in Grazer Burg soll Touristenmagnet werden (23.8.2021) – , sagen Landesbaudirektor Andreas Tropper und die Leiterin der Abteilung 2 Christine Klug: „Das war die erste Idee, diese unterirdisch zu schaffen. Zu diesen Lagerflächen muss man zufahren können. Und daraus hat sich eigentlich die Idee entwickelt, in einer groß angedachten Version, so etwas wie eine unterirdische Garage zu machen.“

Tiefgarage könnte e-Ladestationen beherbergen

Natürlich stelle sich, da in Zukunft alle Burghöfe autofrei sein sollen, auch die Frage, wohin mit den Dienstfahrzeugen des Landes. Viele stehen jetzt im dritten Burghof. 80 Prozent der Autos sollen bis 2030 elektrisch betrieben sein, in einer Tiefgarage könnte man auch die nötigen E-Ladestationen gut unterbringen. Von einer Tiefgarage für Landesbeamte zu sprechen, so Landesbaudirektor Andreas Tropper, sei aber unzutreffend und verzerrend. Auch andere könnten profitieren. Stichwort Schauspielhaus, weil die Gäste hier auch ein Parkangebot brauchen würden. Außerdem habe die Stadt Graz vielleicht auch Interesse an Quartiersgaragen. Im Sinne der autofreien Innenstadt und dem Begrünen der Innenstadt, so die Planer.

Überlegungen noch in Kinderschuhen

Tropper und Klug betonen, dass man noch ganz am Beginn der Überlegungen stehe. Vieles sei noch zu prüfen, auch eine genaue Bedarfserhebung werde erfolgen. Derzeit gehe man davon aus, 40 bis zirka 110 Stellplätze zu benötigen. Die Kosten dafür würden zwischen 6,5 und zwölf Millionen Euro betragen. Bis Ende des Jahres wolle man jedenfalls Klarheit haben: „Wir wollen im nächsten Jahr einen einstufigen europaweiten Wettbewerb durchführen und Voraussetzungen für einen Wettbewerb ist immer, dass man die Rahmenbedingungen geklärt hat.“

Nicht ganz ausgeschlossen ist, dass man bei Grabungen im historischen Gelände dort schlummernde archäologische Schätze findet. Das Projekt Tiefgarage wäre dann wohl zu Ende, dafür hätte Graz womöglich eine ganz neue Attraktion.