Ein 63-Jähriger, dessen zweifachen Sozialleistungsbetrug die Grazer Polizei aufgedeckt hatte, ist am Donnerstag im dritten Versuch endlich im Straflandesgericht erschienen. Dem Slowenen wurde vorgeworfen, bis 2020 die Pension und auch die Kriegsopferrente seiner 2014 verstorbenen Mutter kassiert zu haben. Insgesamt betrug der Schaden fast 140.000 Euro.
Beim dritten Versuch am Gericht aufgetaucht
Sowohl Richter als auch Verteidiger konnten es kaum fassen, dass der Angeklagte nun endlich erschienen war. Beim ersten Termin teilte er auf Nachfrage mit, sein Auto sei nicht angesprungen. Dann sei er plötzlich erkrankt und hatte eine Operation vor sich, doch beim dritten Anlauf klappte es nun. Der Mann wurde verurteilt.
Wohin das Geld ging, ist nicht klar
Richter Andreas Lenz machte es kürz und bündig: Er rechnete dem Beschuldigten nur vor, dass er im Monat fast 2.000 Euro durch das Geld von seiner Mutter zusätzlich hatte. Was der Angeklagte damit gemacht hat, ließ sich nicht klären, spielte letztlich aber auch keine Rolle. „Gelegenheit macht Diebe“, meinte der Verteidiger und warf der Pensionsversicherungsanstalt vor: „Es war einfach zu einfach.“
Wegen schweren Betrugs wurde der 63-Jährige zu einem Jahr Haft, davon drei Monaten unbedingt, verurteilt. Da er unbescholten ist und geständig war, muss er nur drei der verhängten zwölf Monate absitzen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.