Ein Sanitäter mit Schutzmaske
APA / Jakob Huber
APA / Jakob Huber
Gesundheit

Lebensretter: 800 Freiwillige im Einsatz

Wenn es darum geht, Leben zu retten, zählen oft Sekunden. Daher werden bei vielen Notfällen mittlerweile neben den Einsatzkräften auch sogenannte „First Responder“ alarmiert. Freiwillige, die sich in der Nähe eines Einsatzes befinden und rasch erste Hilfe leisten.

Was vor rund 20 Jahren als Pilotprojekt des Steirischen Roten Kreuzes begonnen hat, ist mittlerweile zu einem landesweiten Vorzeige-Rettungssystem angewachsen: Das First Responder System. Mittlerweile sind über 800 First Responder in der Steiermark im Einsatz, meist freiwillige Rotkreuz-Rettungssanitäter, die in ihrem Umfeld alarmiert werden, um bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes schnell Erste Hilfe zu leisten.

Rettungsnetz ist durch First Responder noch engmaschiger

Bei Notfällen geht es oft um Sekunden. Je rascher Hilfe geleistet werden kann, desto besser. Das System des First Responders habe sich schon bewährt, sagt Anna Eisner-Kollmann vom Roten Kreuz Steiermark: „Das soll dazu dienen, dass das Rettungsnetz noch engmaschiger gemacht wird und dass man die Zeit zwischen dem Notfall und dem Eintreffen der Rettungskräfte verkürzen kann.“

Zeit sparen durch eine erste Einschätzung der Lage

First Responder sind ausgebildete Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter, die per SMS alarmiert werden. Mittlerweile gibt es allein in der Steiermark 800 First Responder. Diese absolvieren rund 2.000 Einsätze pro Jahr. Sie seien in vielen Momenten einfach schneller vor Ort, könnten qualifiziert handeln und auch ein qualifiziertes Lagebild rückmelden, so Eisner-Kollmann. Aufgrund dieser Einschätzung werde in der Leitstelle dann klar, welches Rettungsmittel man brauche, oder ob es so akut sei, dass man einen Hubschrauber anfordern müsse. Das spare Zeit. Und so könnten auch schneller Leben gerettet werden.

Per App zum Einsatz melden

Zudem gibt es seit einiger Zeit eine eigene App, mit der sich First Responder auch abseits ihres Wohnortes einsatzbereit melden können. Und es bestehen diesbezüglich Kooperationen zwischen dem Roten Kreuz und einzelnen steirischen Bezirken, so Eisner-Kollmann. „Zum Beispiel im Freibad in Weiz hat das Rote Kreuz einen First Responder-Rucksack stationiert. Und falls die Sanitäterinnen und Sanitäter in ihrer Freizeit im Bad sein möchten, können sie sich beim Bademeister melden, bekommen gratis Eintritt und der Bademeister weiß zugleich, wenn es zu einem Notfall kommt, ist ein First Responder vor Ort und kann dann noch schneller Erste Hilfe leisten.“

In den nächsten Jahren soll das First Responder-System in der Steiermark noch weiter ausgebaut werden, so das Rote Kreuz.