Ruine Gösting
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Chronik

Stadt Graz will Burgruine Gösting pachten

Ab Oktober will die Stadt Graz die Burgruine Gösting pachten und touristisch nutzbar machen. Der Pachtvertrag mit dem privaten Burgbesitzer sei diese Woche unterzeichnet worden, wie der Grazer Bürgermeister am Samstag gegenüber dem ORF bekanntgab.

Hoch über dem Nordwesten von Graz thront die Burgruine Gösting seit mehr als 900 Jahren – derzeit ist sie sich selbst und dem Verfall überlassen. Die Burgtaverne ist seit mehr als einem Jahr geschlossen; nach einem Mauersturz Anfang des Jahres ist für Besucher nach dem steilen Aufstieg rasch Endstation – mehr dazu in Nach Mauereinsturz: Ruine Gösting gesperrt (18.1.2021).

Auf Pachtvertrag geeinigt

Bald soll die Burg wieder geöffnet werden: Nach einem Jahr Verhandlung mit dem Privateigentümer habe man sich auf einen frühestens nach 50 Jahren kündbaren Pachtvertrag geeinigt, wie der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) jetzt einen Monat vor der Gemeinderatswahl bekanntgab.

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Ab Oktober – nach gefallenem Gemeinderatsbeschluss – soll die Burgruine Gösting aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden

„Es geht um die Burgruine selbst, um die Cholerakapelle, um 22 Hektar Areal. Wir haben die Zufahrtswege und können sehr viel machen – auch für Kinder; vielleicht einen Ritterpfad mit Ritteressen. In einem zweiten Schritt wollen wir das Ausflugsgasthaus wiederherstellen; vielleicht auch Strom- und Wasserzuleitungen machen“, so Nagl.

3.000 Euro monatliche Pacht

3.000 Euro soll die Pacht monatlich betragen – dazu kommen dringend notwendige Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen: „Es wird hier zu keiner Restaurierung kommen – man versucht einfach, die Burg zu erhalten und herabfallende Teile abzusichern, sodass wir sie wieder öffnen können. Aber ich glaube, es muss auch der öffentlichen Hand etwas wert sein. Es gibt, so denke ich, in Österreich kaum eine Burgruine, bei der die öffentliche Hand nicht ein bisschen mithilft“, betont Nagl.

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Der Burgverein hofft, sich künftig wieder einbringen zu können

Sepp Stiger, der Obmann des Burgvereins, wurde am Samstag persönlich vom Bürgermeister informiert; bis zum Zerwürfnis mit dem Burgherrn hatte sich der Verein um den Erhalt der Burg gekümmert: „Ohne die Arbeit des Burgvereins würde man hier einen Steinbruch finden. Und wir hoffen, dass das jetzt wirklich nach den Aussagen des Bürgermeisters stattfinden wird und wir unsere jahrzehntelange Erfahrung zur Erhaltung und Sanierung des Gebäudes einbringen können“, so Stiger.