Grüne Wahlflyer
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Graz-Wahl

Grüne präsentieren „111 Chancen für Graz“

Am 26. September wird in Graz ein neuer Gemeinderat gewählt – am Dienstag präsentierten nun die Grünen ihr Wahlprogramm: Mit „111 Chancen für Graz“ wollen sie deutlich zulegen.

Eine Chance für mehr Klimaschutz, mehr Grün, mehr Platz und mehr Miteinander – so umriss am Dienstag die Grüne Spitzenkandidatin Judith Schwentner ihr Programm für Graz. An erster Stelle steht der sofortige Baustopp für Graz: „Es entstehen überall Riesen-Wohnbauten, die Flächen werden versiegelt, zubetoniert, und man hat den Eindruck, niemand weiß Bescheid, wie und wo. Deswegen fordern wir einen Baustopp – korrekt heißt es Bausperre, und das ist nach dem Landesgesetz möglich –, so etwas wie eine Nachdenkpause, um diese Zeit zu nutzen, um man die Planungsinstrumente der Stadt Graz zu überdenken.“

„17 Grüne Meilen“ und S-Bahn-Ring

Das Grüne Kernthema, eine Verkehrslösung für Graz, wird mittlerweile auch von den anderen Parteien als zentrales Zukunftsthema besetzt. Schwentners Konzept sieht hier einen klaren Vorrang für Fußgänger und Radfahrer vor, dazu „17 Grüne Meilen“ – eine verkehrsberuhigte Straße in jedem Bezirk, die quasi zur Oase werden soll. Die Grünen setzen dazu klar auf den Ausbau der Straßenbahnnetzes mit Anschluss in allen Bezirken und den Bau eines S-Bahn-Ringes um die Stadt.

„Nicht jeder, der sich jetzt Klima auf die Wahlplakate oder ins Programm schreibt, hat auch wirklich verstanden, worum es geht: Es ist sehr ernst, der Sommer hat uns gezeigt, dass es ganz intensive Maßnahmen braucht, um uns vor der Klimakrise zu schützen – da geht es um Begrünung, Entsiegelung und wir wissen auch, dass das Auto, der Verkehr CO2-Verursacher Nummer eins ist, es braucht also eine wirkliche Mobilitätswende“, so Schwentner.

Grünes Wahlplakat
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Ein Fahrrad für jedes Kind, 250 neue Plätze für kostenlose Nachhilfe oder eine Frauenquote für alle Gremien und Aufsichtsräte der Stadt Graz und ihre Betriebe – so einige weitere der „111 Chancen für Graz“, mit denen die Grazer Grünen in den kommenden Wochen um Stimmen werben.

Wahlziel: Bürgermeisterin

Die Ausgangsposition sind 10,5 Prozent, die bei der letzten Wahl erreicht wurden. Schon im Frühjahr gab Schwentner als Wahlziel an, erste Bürgermeisterin in Graz werden zu wollen – und daran hält sie weiter fest: „Wir erleben seit Jahren eine Patt-Situation zwischen den beiden größten Parteien ÖVP und KPÖ, die wollen und können nicht miteinander arbeiten, das haben sie auch schon ausgeschlossen, und da braucht es eine dritte Chance, es braucht eine Chance für die wirklichen Veränderungen in Graz, und deswegen mein Angebot. Entscheiden tun immer noch die Wählerinnen und Wähler am Ende des Tages.“