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Wirtschaft

Handel wieder auf Vorkrisenniveau

Der steirische Handel hat die CoV-bedingte Talsohle durchschritten: Wie die Wirtschaftskammer am Mittwoch bekannt gab, steht im ersten Halbjahr 2021 in den Bilanzen der meisten Branchen wieder ein zum Teil sehr deutliches Plus.

Der steirische Handel ist zurück, so die Botschaft am Mittwoch: Insgesamt wurde ein Umsatzplus von 13 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 und im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 ebenfalls ein Plus von zumindest um 1,8 Prozent erzielt.

Besser als vor der Krise

„Wir freuen uns, dass wir präsentieren können, dass wir ein besseres Ergebnis haben als 2019, und das zeigt schon, dass der Handel ganz gut durch die Krise gekommen ist. Wir führen das darauf zurück, dass vor allem die starken Branchen und Fachgruppen sehr stark zugelegt haben, deswegen auch ein Umsatz von mehr als neun Milliarden im ersten Halbjahr“, sagt der Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer, Gerhard Wohlmuth.

Überdurchschnittliche Wachstumsraten verzeichnet der Onlinehandel mit einem Plus von 23 Prozent, aber auch im stationären Einzelhandel gibt es Zuwächse: + 6,2 Prozent oder 160 Millionen im Vergleich zu 2020. Allerdings gibt es je nach Branche auch starke Unterschiede, erklärt Peter Voithofer vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung: „Gut bilanziert haben neben dem Lebensmittelhandel, was klar ist, alle Branchen, die mit den eigenen vier Wänden zu tun haben – Bau- und Heimwerkerbedarf, Elektrohandel, Möbelhandel etc.. Am unteren Ende des Rankings liegen die Modebranchen sowie Schuhe.“

„Mehr Angestellte und mehr Umsatz“

Auch der Arbeitsmarkt im Handel habe sich gut erholt, so Spartenobmann Gerhard Wohlmuth: „Wir hatten 30.000 Personen in Kurzarbeit, jetzt sind es nur noch 2.700, und das ist für uns sehr erfreulich, also auch die richtige Tendenz. Wir haben mehr Angestellte, und wir haben mehr Umsatz. Was ein Wehrmutstropfen ist: Wir haben fast 2.000 offene Stellen und hoffen, diese in Zukunft besetzen zu können.“

1-G-Regel besser als nochmaliger Lockdown

Die Prognose für das zweite Halbjahr falle – laut Wirtschaftskammer – ebenfalls positiv aus, wenn nicht noch die Delta-Variante des Coronavirus einen Strich durch die Rechnung macht. In jedem Fall aber sei es besser, so Wohlmuth, im Handel die 1-G-Regel im Handel einzuführen, als noch einmal zuzusperren.