Parteichef der steirischen Freiheitlichen, Mario Kunasek,
ORF
ORF
Sommergespräch

Kunasek: FPÖ als „Stabilisator“ für Graz

Vor der Graz-Wahl sieht der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek Vorzeichen für eine türkis-grüne Stadtregierung, wie er im „Steiermark heute“-Sommergespräch sagt. Allerdings brauche es die FPÖ als „Stabilisator“ in der Stadtregierung.

„Wir haben hier mit Mario Eustacchio eine erfolgreiche Beteiligung auch in der Stadtregierung gehabt, und Siegfried Nagl braucht auch sozusagen einen Stabilisator – nämlich einen Stabilisator, dass er nicht nach links kippt. Und so Dinge wie eine flächendeckende 30er-Zone in Graz sind ja schon erste Anzeichen dafür, wohin die Reise geht“, so Mario Kunasek im „Steiermark heute“-Sommergespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller.

Er, Kunasek, rechne damit, dass – sofern es sich rechnerisch ausgeht – die ÖVP eine Koalition mit den Grünen eingeht: „Da braucht es die freiheitliche Partei, damit das nicht passiert und damit wir hier in Graz auch einen patriotischen, einen heimatbewussten Kurs weiter fortführen, der unter Mario Eustacchio entsprechend gelungen ist“, so Kunasek.

Studie zeigt Unzufriedenheit mit Grazer FPÖ auf

Allerdings: Laut einer aktuellen OGM-Umfrage ist ein Großteil der deklarierten FPÖ-Wähler mit der Stadtpolitik in den letzten Jahren weniger bis nicht zufrieden, obwohl die Freiheitlichen in der Stadtregierung saßen. Die Grazer FPÖ unter Mario Eustacchio würde demnach von 15 auf zwölf Prozent zurückzufallen – mehr dazu in Graz-Wahl: Umfrage sieht ÖVP klar voran (4.9.2021).

Dem erwidert Kunasek: „Ich kenne die Fragestellung nicht genau, aber ich denke mir, wenn ich heute von einem Umfrageinstitut gefragt werde ‚Sind Sie mit der Stadtregierung zufrieden?‘, dann wird in erster Linie wahrscheinlich auch immer der Bürgermeister beurteilt.“

Mario Kunasek im Gespräch

Das „Steiermark heute“-Sommergespräch mit FPÖ-Chef Mario Kunasek hat ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller geführt.

Kunasek für weitere Verschärfungen bei Sozialleistungen

Es sei in Graz sehr viel gelungen, betont der Parteichef der steirischen Freiheitlichen: „Wir haben im sozialen Wohnbau sehr viel erreicht: Wir haben zum ersten Mal wieder neuen sozialen Wohnbau gehabt, und wir haben auch die Regeln ganz klar verschärft – nämlich, dass wenn jemand eine soziale Wohnung braucht, hier auch vorher fünf Jahre in Graz zu leben hat.“

Kunasek könne sich auch ein Modell wie in Oberösterreich vorstellen, „dass man freiwillige Sozialleistungen, die das Land, die Stadt ausschüttet, auch an die deutsche Sprache koppelt. Das heißt, nur dann ist es möglich, auch diese Leistungen zu bekommen. Das alles ist die freiheitliche Partei“, so Kunasek.