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Klima & Umwelt

Waldbauern kritisieren EU-Waldstrategie

Die EU-Waldstrategie 2030 sieht im Kampf gegen den Klimawandel eine eingeschränkte Bewirtschaftung der Wälder vor. Kritik kommt nun von Vertretern der steirischen Holzwirtschaft: Sie orten eine Bedrohung für Arbeitsplätze und Eigentum.

Die Wälder sollen europaweit ökologischer werden und mehr CO2 binden, um etwas gegen den Klimawandel zu tun – so lauten die Hauptziele der Mitte Juli vorgelegten EU-Waldstrategie 2030 – mehr dazu in Dilemma zwischen Klimaschutz und Wirtschaft (news.ORF.at).

„Anschlag auf Eigentum und Arbeitsplätze“

Doch bei steirischen Waldbauern und Holzwirtschaft stoßen diese Pläne auf massiven Widerstand, da rund zehn Prozent der Flächen unter strengen Naturschutz gestellt und nicht mehr bewirtschaftet werden sollen. Für weitere 20 Prozent sind zudem neue Regeln für nachhaltigere Bewirtschaftung vorgesehen, wofür es auch Ausgleichszahlungen geben soll. Die steirischen Forstwirtschaftsvertreter sprechen von einem „Anschlag auf Eigentum und Arbeitsplätze“: 15.000 Jobs und 1,5 Milliarden Euro Wertschöpfung in der Steiermark seien in Gefahr.

Land und Waldbauern wollen EU-Pläne verhindern

Die in Brüssel geschmiedeten Pläne seien realitätsfern, kritisiert Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP): „Soll ich jetzt den großen Industrien sagen, wir haben in Zukunft ein Drittel weniger Holz, holts euch das Holz in Zukunft in Russland oder in Tschechien oder sonst irgendwo her? Das ist ja eine Zumutung, eine Anmaßung.“

Man werde alles daran setzen, um die derzeitigen EU-Pläne zu verhindern, heißt es. Andere Fachleute, wie etwa der Salzburger Landesforstdirektor Michael Mitter sehen hingegen einen Großteil der geplanten EU-Vorgaben ohnehin schon jetzt erfüllt und rechnen nicht mit großen Einschränkungen für die heimischen Waldbesitzer.