Kunsthaus Graz
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Kultur

Rechnungshofkritik an Kunsthaus

Der Landesrechnungshof hat nach einer Überprüfung des Grazer Kunsthauses die Entwicklung der Besucherzahlen sowie die Ausgabe von zu vielen Freikarten kritisiert. Außerdem fielen die Baukosten einst um ein Drittel höher aus als ursprünglich geplant.

Das Kunsthaus, das 2003 eröffnet wurde, wurde von der Stadt Graz, dem Land Steiermark und indirekt auch vom Bund finanziert. Die Errichtung kostete 38,43 Mio. Euro – und war damit um ein Drittel teurer als geplant. Dem Land Steiermark sei daraus laut Bericht aber kein Nachteil erwachsen, da dessen Beitrag mit 14,53 Millionen Euro gedeckelt war.

„Intransparente“ Beteiligung des Bundes

Der Bericht kritisierte allerdings die „intransparente“ Drittel-Beteiligung des Bundes, die vorerst über eine Beteiligungsveräußerung am Flughafen Graz zwischen Bund und Land und dann in Form einer stillen Beteiligung zwischen dem Land und der Kunsthaus AG erfolgte. Diese Transaktion kostete das Land 150.000 Euro, so der Bericht, der unter der Leitung von Heinz Drobesch erstellt wurde.

Zu viele Freikarten

Als „wenig erfreulich“ wurde die Entwicklung der Besucherzahlen bezeichnet – diese waren von 2003 bis 2012 rückläufig. Ab 2013 seien zwar Bemühungen um „eine Trendwende“ gelaufen, diese sei aber überwiegend durch freie Eintritte gelaufen – nahezu die Hälfte der Besucher sei laut Bericht gratis ins Kunsthaus gegangen.

Der Landesrechnungshof empfahl daher, die Ausgabe der Freikarten zu reduzieren. Die Neustrukturierung des Kunsthauses 2020 wurde als „ein gut strukturiertes und zweckmäßiges Vorgehen“ gewürdigt Neue Struktur für das Grazer Kunsthaus (14.9.2019).

Geschäftsführerin für differenzierte Begutachtung

Laut der kaufmännischen Geschäftsführerin des Universalmuseum Joanneum, Alexia Getzinger, müsse man die ganze Sache differenzierter sehen, denn das Führen und Öffnen von Museen sei ein sehr komplexer Vorgang: „Wir haben ganz gezielt Aktionstage immer gesetzt. Wir setzen ganz gezielt Kooperationen mit unseren Sponsorinnen und Sponsoren, allerdings haben wir dann Sponsoreneinnahmen, aber keine Ticketeinnahmen, wenn ein Sponsor einen Aktionstag für seine Mitarbeiterinnen oder Kundinnen macht, das müsste man halt alles auch mit ins Kalkül ziehen, wenn man unsere Aktivitäten bewertet.“