Impfpass
APA/Georg Hochmuth
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Coronavirus

Stufenplan: Einschränkungen für Ungeimpfte

Am Mittwoch hat die Bundesregierung einen Stufenplan mit neuen CoV-Maßnahmen vorgestellt. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) begrüßt die neuen Regeln, hätte sich aber Verschärfungen ohne Stufenplan gewünscht.

Ab dem 15. September brauchen Ungeimpfte bei steigenden CoV-Zahlen auch im „normalen“ Handel und überall dort, wo bisher ein Mund-Nasen-Schutz ausreichte, eine FFP2-Maske; für Geimpfte gebe es eine Empfehlung, das auch zu tun, so Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) – mehr dazu in Stufenplan: Einschränkungen für Ungeimpfte und in Der neue Stufenplan im Überblick (beide news.ORF.at).

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)

Bei einem Anstieg in Intensivstationen soll die 2-G-Regel in der Nachtgastronomie und bei Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze gelten – also Zugang nur für Geimpfte und Genesene; die 3-G-Regel soll für Veranstaltungen ab 25 Personen gelten.

Ab 20 Prozent Intensivbelegung nur noch PCR-Test

Zudem habe man sich geeinigt, dass künftig die Belegung der Intensivstationen einer der zentralen Leitindikatoren sein soll und nicht die Sieben-Tage-Inzidenz, sagte Kurz. Ab einer Intensivbelegung von 20 Prozent soll künftig nur noch ein PCR-Test gültig sein. Antigen-Tests sollen österreichweit nicht länger als 24 Stunden gültig sein.

Diese Zahl allein würde aber nicht ausreichen, kritisieren wiederum Mediziner: Ihrer Ansicht nach sei das Miteinbeziehen verschiedener Faktoren notwendig – mehr dazu in Spitalsbelegung als CoV-Leitindikator zu wenig.

Schützenhöfer auch für Zugangsbeschränkungen

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) begrüßt die neuen Regeln, hätte sich aber Verschärfungen ohne Stufenplan gewünscht – etwa bei den Zugangsbeschränkungen: „Wenn wir die Zugangsbeschränkungen verschärfen, da wäre ich persönlich dafür, aber da haben wir keine Einvernehmlichkeit zustande gebracht, also die Zugangsbeschränkung bei Kultur, bei Sport, nicht nur in der Nachtgastro, nicht nur bei einem bestimmten Prozentsatz der Intensivbetten, denn dort passiert es ja. Warum sollte man das nicht verlangen können, wenn ich damit eine Ausbreitung der Krankheit in dem Sinne verhindere, dass es wieder einen Lockdown gibt. Die Lage zwingt uns dazu zu handeln, und ich kann bei den Maßnahmen nicht immer warten, dass etwas noch dramatischer wird.“

Kurz: „Pandemie der Ungeimpften“

Kurz führte am Mittwoch dann auch das „Beispiel Dänemark“ aus – das Land öffnet am Freitag komplett. Es zeige sich, dass geöffnet werden könne, wenn ausreichend viele Menschen geimpft seien. „Die Antwort muss die Impfung und nicht der Lockdown sein“, so Kurz. Man erlebe eine „Pandemie der Ungeimpften“, und: „Wer sich nicht impfen lässt, wird sich anstecken“.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP)

„Wir wollen uns nicht für immer einschränken“, so der Kanzler weiter, das bedinge eine höhere Durchimpfungsquote. Sehr wichtig sei auch der „dritte Stich“, dieser sollte keine Ermessensentscheidung sein, er sei „absolut notwendig“, weil sonst der Schutz abnehme, so Kurz. Mückstein betonte, dass ohne diese Impfung vor allem Ältere und Personen mit Vorerkrankungen gefährdet seien.

Generell könne kein genaues Datum genannt werden, wann die ersten Schwellenwerte überschritten werden, so Mückstein auf entsprechende Nachfrage. Für Anfang Oktober erwartet der Gesundheitsminister, dass der zweite Schwellenwert überschritten wird. Man habe nun eine große Gruppe mit Werbekampagnen erreicht – nun werde es aber immer schwieriger und das persönliche Gespräch immer wichtiger.

Genesene mit Geimpften gleichgestellt

Zudem wurde am Mittwoch kommuniziert, dass Genesene mit Geimpften gleichgestellt sind. „Es ist wissenschaftlich vollkommen klar, dass Genesene Geimpften gleichzustellen sind“, so Kurz. Das finde sich auch in den neuen Maßnahmen wieder. „Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass Genesene nicht geimpft werden müssen“, sagte Mückstein, in den ersten sechs Monaten nach der Genesung seien sie Geimpften aber gleichgestellt.

Dritter Impf-Dienstag „sehr gut angenommen“

Unterdessen wurde der dritte freie Impf-Dienstag an 16 steirischen Impfstraßen laut Land Steiermark „sehr gut angenommen“: 4.164 Steirerinnen und Steirer nahmen das Angebot in Anspruch. 3.258 Personen haben sich dabei für das Vakzin von Biontech/Pfizer entschieden, der Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson wurde 906 Mal verimpft.

„Jede Impfung erhöht die Durchimpfungsrate in unserem Land, und daher ist jede niederschwellige Aktion wichtig. Der unkomplizierte und rasche Zugang zu unserem Impfangebot überzeugt hoffentlich noch viele nicht geimpften Personen“, sagte Impfkoordinator Michael Koren.

Das nächste freie Impfen mit dem Einmal-Impfstoff Johnson & Johnson findet in sechs steirischen Einkaufszentren (Murpark Graz, Citypark Graz, Einkaufzentrum Nord Graz, Shopping City Seiersberg, LCS Leoben, ELI-Einkaufzentrum Liezen) am Samstag, 11. September, von 8.00 bis 19.00 Uhr statt. In der kommenden Woche wird an den 16 steirischen Impfstraßen am Dienstag, 14. September, und auch am Freitag, 17. September, wieder die Impfung ohne Anmeldung möglich sein – jeweils von 12.00 bis 20.00 Uhr. Mitgenommen werden müssen nur ein Lichtbildausweis und die E-Card sowie, wenn vorhanden, der gelbe Impfpass.