Kinder spielen im Kindergarten mit Legosteinen
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Bildung

Personalmangel in Kindergärten

In der Steiermark sind aktuell 70 offene Stellen im Kindergartenbereich ausgeschrieben. Zwar habe sich laut Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer das Angebot insgesamt verbessert, es fehle aber das Personal.

In den Regionen sei der Start in das neue Betreuungsjahr gesichert, heißt es von WIKI, mit rund 200 Einrichtungen größter privater Anbieter, in Graz seien jedoch noch einige Stellen unbesetzt. Die Personalsituation sei seit drei Jahren prekär, sagt Ulrike Hackinger von WIKI: „Das heißt, dass es für viele ausgeschriebene Stellen oft nur eine Bewerbung gibt. Es fehlt ganz klar die Auswahlmöglichkeit, und manchmal gibt es gar keine Bewerbung, und das ist einfach nicht der Qualitätsanspruch, den es in der Kinderbetreuung geben sollte.“

„Schwierigkeiten, Fachpersonal zu bekommen“

Laut Hackinger würden in manchen Gruppen mehr als die gesetzliche Höchstzahl von 25 Kindern pro Pädagogin mit Betreuerin betreut werden: „Unsere KollegInnen sind in den Einrichtungen tagtäglich wirklich extrem gefordert – sie sind stark belastet, zum Teil überbelastet. Die KollegInnen sind seit eineinhalb Jahren der Corona-Situation ausgesetzt und bräuchten eigentlich dringend eine Verschnaufpause, die es im Grunde nicht gibt.“

Laut Arbeiterkammer Steiermark brauche es dringend eine Qualitätsoffensive in den Kinderbetreuungseinrichtungen. Aktuell seien insgesamt 70 Stellen unbesetzt, so Bernadette Pöcheim, Leiterin des AK-Frauenreferates: „Viele Kinderbetreuungseinrichtungen haben Schwierigkeiten, entsprechendes Fachpersonal zu bekommen. Es braucht bessere und einheitliche Arbeitsbedingungen sowie eine höhere Entlohnung von KindergartenpädagogInnen.“

Beruf müsse attraktiver werden

Der Beruf müsse attraktiver werden, heißt es von der Arbeiterkammer: So biete nur jede vierte Gemeinde Öffnungszeiten an, die beiden Elternteilen Vollzeitjobs ermöglichen. Insgesamt sei das Betreuungsangebot in der Steiermark aber besser geworden, zeigt der achte Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer: Aktuell bieten 144 der 286 steirischen Gemeinden eine Einrichtung für unter Dreijährige, einen Ganztageskindergarten sowie eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder an.

Bessere Rahmenbedingungen will auch die Initiative für elementare Bildung erreichen, die der zuständigen Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) mehr als 10.000 Unterschriften überreicht hat. Der geforderte Kinderbildungsgipfel mit Vertretern aus allen Bereichen könne nützlich sein, heißt es aus dem Büro der Landesrätin – dieser müsse ergebnisoffene und vor allem machbare Lösungen erarbeiten.