World Trade Center in New York nach den Anschlägen vom 11. September 2001
APA/AFP/ALEXANDRE FUCHS
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20 Jahre nach 9/11

Steirischer Feuerwehrmann erinnert sich an Einsatz

Die Terroranschläge am 11. September 2001 haben die ganze Welt in Atem gehalten und nachhaltig verändert. Unter den hunderten Hilfskräften, die in New York nach Überlebenden suchten, war auch ein steirischer Feuerwehrmann – er erinnert sich 20 Jahre nach dem Anschlag.

Vier Flugzeuge wurden in den Morgenstunden des 11. September entführt. Zwei davon wurden in die Türme des World Trade Centers in New York gelenkt, ein drittes ins Pentagon in Washington D.C.; das vierte Flugzeug stürzte im US-Bundesstaat Pennsylvania ab. Offiziellen Angaben zufolge starben bei diesen Anschlägen insgesamt 2.996 Menschen – mehr dazu in Was am 11. September geschah (news.ORF.at).

Bei New Yorker Feuerwehr im Einsatz

Der Steirer Christoph Grünwidl war damals 22 Jahre alt und arbeitete bei der Freiwilligen Feuerwehr Upstate New York, rund zwei Stunden von New York City entfernt. Er lebte bei der Familie seines Feuerwehrchefs. Am Morgen des 11. September 2001 wurde Grünwidl von der Frau seines Chefs geweckt und informiert.

Christoph Grünwidl
ORF
Christoph Grünwidl

„Wir haben die ersten Stunden vor dem Fernseher verbracht und versucht, ihn telefonisch zu erreichen. Er hat es noch rechtzeitig geschafft, aus Manhattan zu flüchten, bevor sie die Brücken dicht gemacht haben. Von dem her ist das in dieser Geschichte ein Happy End“, schildert der Feuerwehrmann.

„Waren alle hochmotiviert am Anfang“

Die erste Zeit verbrachte der Steirer vor dem Fernseher: „Erstmal mussten wir begreifen, was da wirklich abgeht. Das ist ja ein Einsatz, den es nur in der Theorie gibt. Das hat sich ja keiner von uns vorher vorgestellt. Dazu kommt der Fakt, dass keiner damit rechnet, dass so ein Turm einstürzt.“ 2.128 Menschen starben allein in den Türmen – die meisten von ihnen befanden sich in den Büros oberhalb oder rund um die Einschlagstellen der Flugzeuge.

Christoph Grünwidl erinnert sich

Die Terroranschläge am 11. September 2001 haben die ganze Welt in Atem gehalten und nachhaltig verändert. Unter den hunderten Hilfskräften, die in New York nach Überlebenden suchten, war auch ein steirischer Feuerwehrmann – er erinnert sich 20 Jahre nach dem Anschlag.

Das Funknetz und das Telefonnetz brachen teilweise immer wieder zusammen. Die Feuerwache von Christoph Grünwidl organisierte sich, um Kollegen in der Innenstadt helfen zu können: „Wir waren natürlich alle hochmotiviert zu dem Zeitpunkt. Wir hatten die Fernsehbilder gesehen, wo immer wieder Feuerwehr-Kollegen, aber auch Zivilisten aus den Trümmern gezogen worden sind – da hatten wir die Hoffnung, noch dem ein oder anderen helfen zu können.“

Hinweis

Der ORF berichtet in einem multimedialen Schwerpunkt über die Ereignisse am 11. September und deren Folgen – mehr dazu in tv.ORF.at.

Einsatz beschäftigt heute noch

„Wir waren 48 Stunden vor Ort. Im Zwei-Stunden-Takt haben wir gewechselt zwischen Arbeit am Schuttkegel und Pause auf dem Feldbett. Schlafen kann man das nicht nennen, aber man hat sich da hingelegt und einmal kurz die Augen zugemacht“, schildert er den Einsatz, der ihn noch heute beschäftigt: „Dieser riesige Schuttkegel, der da vor einem lag und zu wissen, da sind noch Menschen drinnen. Mit Menschenketten und Eimern die Trümmer runtertragen und natürlich auch die Leichenteile oder tote Menschen, die unter den Trümmern zum Vorschein kamen.“