Lehrlinge in einer Werkstätte
ORF.at/Carina Kainz
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Wirtschaft

Zahl der Lehrlinge steigt wieder

4.671 Jugendliche beginnen heuer in der Steiermark eine Lehre – nach einem Knick im Vorjahr geht die Zahl damit wieder deutlich nach oben. Die Wirtschaftskammer fordert dennoch eine „qualifizierte Zuwanderung“, um genügend Fachkräfte zu bekommen.

Im Jahr 2021 beginnen um 259 Jugendliche mehr eine Lehre als im Vorjahr – diese Anmeldezahlen stimmen die steirische Wirtschaft positiv. „Wir haben plus 5,9 Prozent bei den Anfängern im Vergleich zum sehr schwierigen Coronajahr. Wir versuchen natürlich, uns an das Vorkrisenjahr anzunähern und machen alle Initiativen, die es gibt, um die berufliche und duale Ausbildung nach vorne zu bringen“, sagt Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk.

Starker Zulauf bei Technikbetrieben

Laut Arbeitsmarktservice Steiermark gibt es mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende: Den 4.671 Lehrlingen stehen 4.900 Betriebe gegenüber. Für viele Betriebe sei es schwierig, Nachwuchs zu bekommen, so Gottfried Krainer, Lehrlingsbeauftragter der Wirtschaftskammer.

„Im Moment ist es so, dass die Technikbetriebe in der Steiermark einen guten Zulauf haben, auch der Handel hat wieder ganz stark Lehrlinge aufgenommen. Der Tourismus ist leider etwas schwieriger in den Lehrstellenmarkt gekommen, aber die Tourismusbetriebe suchen jetzt auch massiv Mitarbeiter und Lehrlinge“, schildert Krainer.

Herk wünscht sich „qualifizierte Zuwanderung“

Laut einer Unternehmensbefragung stelle der Fachkräftemangel für acht von zehn Betrieben die größte Herausforderung dar. Um diese zu bekämpfen, sollen neue Zielgruppen gewonnen werden – beispielsweise Maturanten. Auch dürfe laut Wirtschaftskammer die Berufsorientierung an Schulen nicht ein weiteres Mal Coronavirus-bedingt ausfallen.

Josef Herk stößt in diesem Zusammenhang auch die Debatte über qualifizierte Zuwanderung an: „Vor 40 Jahren hatten wir doppelt so viele junge Leute wie heute. Wir verlieren am Arbeitsmarkt jährlich ein Potential von 11.000, das entspricht einer Größenordnung einer Stadt wie Weiz. Das können wir aus eigener Kraft nicht schaffen, das heißt, wir brauchen qualifizierte Zuwanderung.“