Rückspiegel von Neuwagen
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Wirtschaft

Chipmangel sorgt für Wartezeiten bei Neuwagen

Die Wirtschaft erholt sich nach dem Einbruch durch die CoV-Krise schneller als von vielen Experten erwartet – das verschärft aber den Engpass bei Computerchips. Vor allem bei bestellten Autos führt das zu längeren Wartezeiten.

In den heutigen Autos sind nicht nur in den zentralen Steuergeräten Computerchips verbaut, sondern auch in einzelnen Komponenten – von der Klimaanlage und dem Audiosystem bis hin zur Wischereinheit oder den Schiebedächern, denn auch diese arbeiten immer komplexer und sind im Steuersystem vernetzt. Aktuell herrscht aber ein weltweiter Mangel an Computerchips.

Lieferzeiten derzeit ungewiss

Das führt dazu, dass Fahrzeugtypen – je nach Ausstattung – monatelang nicht fertiggebaut und dementsprechend auch nicht ausgeliefert werden können, erklärt Klaus Edelsbrunner, Spartenobmann Fahrzeughandel in der Wirtschaftskammer: „Bei Bestellungen kann es oft sein, dass wir zwei gleiche Autos haben – das eine kommt, das andere nicht. Und dann kommt man drauf, der eine hat ein Schiebedach gehabt, und darum kommt es nicht.“

Lieferzeiten könnten laut Edelsbrunner aktuell nicht definitiv vorhergesagt werden: „Momentan sind wir bei vier bis sechs Monaten, aber wenn man die Industrie hört, wird es vielleicht sogar noch länger dauern.“ Derzeit warte man auf rund 80 Prozent der Neuwagen. Das führe zu Umsatzeinbußen in den Betrieben, aber auch zu Lohnausfällen bei den angestellten Autoverkäufern, weil die Provision wegbricht.

Gebrauchtwagen derzeit teuer

„Das ist natürlich für viele Betriebe ein Problem. Wenn ich die Fahrzeuge nicht ausliefern kann, für die meine Firma konzipiert ist, habe ich natürlich trotzdem meine Fixkosten, aber den fehlenden Umsatz. Speziell die Verkäufer, die wir haben, wenn ich mit Provision nichts verkaufe, verdient man auch nichts, und das ist natürlich für jeden persönlich ein Problem“, so Edelsbrunner.

Besserung derzeit nicht in Sicht

Durch das geringe Angebot gebe es aktuell auch kaum Rabatte. Wer allerdings einen neueren Gebrauchtwagen eintauscht oder verkauft, kann sich derzeit freuen – hier sind durch den Neuwagenmangel die Preise stark gestiegen. „Wie immer, es ist Angebot und Nachfrage. Das Angebot an Gebrauchtfahrzeugen ist momentan wirklich sehr gering, weil wenn ich nichts Neues ausliefere, bekomme ich auch nichts Gebrauchtes“, erklärt Edelsbrunner, der auf eine langsame Verbesserung hofft – eine baldige Problemlösung sieht er allerdings nicht.