Intensivstation
APA/MARIJA KANIZAJ
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Coronavirus

Intensivmediziner: „Welle der Ungeimpften“

90 Prozent der Covid-Patienten auf steirischen Intensivstationen sind ungeimpft – die Mediziner sprechen Mediziner bei der jetzigen vierten Welle klar von einer Welle der Ungeimpften.

Seit dieser Woche gibt es in der Steiermark erstmals seit Mitte Mai wieder mehr als 2.000 CoV-Infizierte. 100 Personen müssen stationär im Krankenhaus behandelt werden, 18 davon auf einer Intensivstation.

Mehr als 90 Prozent der Covid-Patienten auf den Intensivstationen seien ungeimpft und zwischen 47 und 60 Jahre alt, so Natalia Cokic, Leiterin der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am LKH Graz West.

Covid-Patienten belegen Better länger

Viele würden mit Symptomen auf die Normalstation kommen und sich rapide verschlechtern: „Viele Junge warten und glauben, sie schaffen das selber und sind dann sehr schnell auf Intensiv, binnen 24 Stunden. Das Problem bei Covid ist, wenn die Betten mit diesen Patienten belegt sind, dann dauert das, und dann musst du schauen, dass die anderen Patienten irgendwo unterkommen – und das ist auch nicht das Einfachste“

Lokalaugenschein auf der Intensivstation

Mehr als 90 Prozent der Covid-Patienten auf den steirischen Intensivstationen sind ungeimpft – das zeigt auch ein Lokalaugenschein.

Covid-Patienten müssen oft zwei Wochen oder länger intensivmedizinisch versorgt werden. Die meisten Intensivstationen seien aber mit chirurgischen Patienten oder Herzpatienten routinemäßig beinahe ausgelastet, so Herwig Schuchlenz, Kardiologe und Intensivmediziner am LKH West: „Wir haben auf unserer Kardiologie 500 Infarkte pro Jahr, das heißt, die landen dann auch auf Intensiv, immer fahren wir hart an der Grenze, haben meist ein bis zwei Betten zum Jonglieren. Man spricht immer von diesen zehn, 20 Prozent und meint damit freie Betten für Covid-Patienten, aber wir sind üblicherweise zu 90 Prozent ausgelastet.“

Aufstockung: „Wir sind nicht China“

Eine Aufstockung der Intensivbetten sei nicht so einfach umsetzbar: „Wir sind nicht China, wir können nicht sofort eine Intensivstation in einer Woche aufbauen, und wir haben auch das Personal nicht, es gibt überall Personalengpässe – wir haben begrenzte Ressourcen“, so Schuchlenz.

Verschiebungen von Operationen gebe es im großen Ausmaß noch nicht, heißt es von der Kages, sehr wohl hätten Behandlungsteams in den Spitälern aber erneut begonnen, Eingriffe verstärkt nach Dringlichkeit zu steuern.

CoV-Verschärfungen: Was nun gilt

m Kampf gegen das Coronavirus gilt seit Mittwoch, 15. September, Stufe eins des neuen Stufenplans. Die vorgesehenen Maßnahmen sind abhängig von der Auslastung der Intensivstationen in den Krankenhäusern – mehr dazu in CoV-Maßnahmen: Was nun gilt (news.ORF.at).