Das erste Gesicht, das man beim Eintritt in die EuroSkills-Welt sieht, ist das eines Volunteers: Quer über das riesige Areal in Premstätten verteilt stehen die freiwilligen Helfer und Helferinnen im Dauereinsatz. Eine von ihnen ist die 82-jährige Grazerin Eva Gross.
„Das Beste, was man im Leben machen kann“
Sich ehrenamtlich zu engagieren, sei das Beste, was man im Leben machen kann, blickt sie strahlend auf ihre ersten Volunteer-Erfahrungen bei den Special Olympics zurück: „Das war so berührend, einfach unglaublich!“ – und es ist der Grund, warum sie auch in dieser Woche alles geben will, um den Kandidatinnen und Kandidaten der EuroSkills unter die Arme zu greifen. So sind etwa die Areale für die Disziplinen Fräsen, Drehen, Schweißen und Mechanical Engineering ihr Arbeitsplatz: „Ich kümmere mich um die Kontrolle, passe auf, dass jeder hier im richtigen Bereich landet und alles auf seinem Platz bleibt.“

Das Beste daran? „Der Kontakt mit Menschen! Ich habe etwa schon eine Frau aus Taiwan kennengelernt – das ist großartig“, freut sich die Pharmazeutin, die auch fernab der EuroSkills noch fleißig im Einsatz ist – und die nächsten neuen Bekanntschaften warten bereits auf sie.
Teilweise seit Juli im Einsatz
Insgesamt arbeiten bei den EuroSkills mehr als 400 Volunteers: „Viele von ihnen sind seit Juni im Einsatz. Aber natürlich fallen die meisten Aufgaben jetzt an. Aufgebaut wurde bereits fleißig – und jetzt geht’s richtig los; zum Beispiel mit der Betreuung der Gäste. Neben den Volunteers haben wir aber auch 70 Workshop-Manager – Berufsschullehrer, Helfer aus Unternehmen, die zum Beispiel die Materialversorgung bei den Wettkämpfen sicherstellen“, schildert EuroSkills-Geschäftsführerin Angelika Ledineg, die betont: „Ohne die vielen Freiwilligen wäre diese Großveranstaltung unmöglich!“
Das gilt auch für die gesamte Berichterstattung rundherum: „Ich kümmere mich darum, dass die Fotos für die Presse rechtzeitig hochgeladen werden.“ Der 16-jährige Volunteer Samuel Hohenwarter ist besonders geschäftig. Seine Ziele? „Freunde finden. Und viel lernen!“

Insgesamt 4.000 Akkreditierungen wurden ausgegeben – die beiden Russinnen Aliia Zamaleeva (23) und Milena Petrova (21) aus Kasan haben den Überblick. Beide haben bereits Volunteer-Erfahrung bei den WorldSkills gesammelt: „Ich liebe es, anderen zu helfen“, meinen sie unisono. Ein neues Land kennenzulernen, sei die Draufgabe.
„Eine Lifetime-Experience“
Bereits zum fünften Mal hilft der 49-jährige Mirko Lehnherr aus Zürich bei den EuroSkills mit: „Es ist entspannt hier, aber sehr professionell“, schildert der Berufsschullehrer seine ersten Eindrücke.

Auch viele Studentinnen und Studenten sind im Einsatz – unter ihnen Hannah Renate Groß (22) und Desiree Högler (26), die an der FH Joanneum in Bad Gleichenberg Tourismus und Gesundheitsmanagement studieren – „eine ideale Gelegenheit zum Netzwerken“, findet Desiree, und Hannah betont: „Das ist eine Lifetime-Experience – da muss man einmal dabei sein!“

Selbst wenn die Zeiten schwierig sind – Testungen stehen natürlich auch für die Volunteers an der Tagesordnung: „Ich checke neben den Akkreditierungen daher auch laufend die 3-G-Nachweise. Aber es macht Spaß, mit diesem bunt zusammengewürfelten Haufen zusammenzuarbeiten“, meint Gottfried Reyer.

Fernab der EuroSkills arbeitet er als Unternehmenssprecher. Bereits in Pension ist der ehemalige Postbeamte Walter Zechner aus Judenburg: „Als Logistik-Volunteer genieße ich die Abwechslung, das ist herrlich!“ Für Abwechslung sorgen aber nicht nur die unterschiedlichen Wettkampf-Disziplinen auf dem 70.000 Quadratmeter großen EuroSkills-Areal, sondern vor allem die Menschen, die hier alles geben werden, um ihr Können unter Beweis zu stellen, dazu zählen auch die begeisterten – und begeisternden – Volunteers.