Grazer Rathaus
ORF.at/Roland Winkler
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Graz-Wahl

Briefwähler machen Hochrechnung schwierig

Am Sonntag wird ein neuer Grazer Gemeinderat gewählt. Wahlschluss ist um 16.00 Uhr, etwa eine Stunde später soll es die erste Hochrechnung geben. Deren Erstellung gestaltet sich heuer allerdings schwieriger als sonst.

Für die Grazer Gemeinderatswahl am Sonntag wurden insgesamt 25.430 Wahlkarten ausgestellt – mehr dazu in Viele Wahlkarten, aber weniger als erwartet –, dazu kommen noch 9.387 Stimmen, die bereits am vorgezogenen Wahltag abgegeben wurden – mehr dazu in Reger Andrang am vorgezogenen Wahltag (17.9.2021): Gemeinsam sind das knapp 35.000 Stimmen oder fast 16 Prozent aller Wahlberechtigten – so viele wie nie zuvor bei einer Grazer Gemeinderatswahl.

Gewisse Unsicherheiten

Weil aber die Briefwahlstimmen erst am Montag ausgezählt werden, macht diese große Zahl die Arbeit für die Hochrechner deutlich schwerer, sagt Christoph Hofinger – er macht mit dem SORA-Institut schon seit mehr als 20 Jahren die Hochrechnungen im Auftrag des ORF: „Das bringt natürlich eine gewisse Unsicherheit, vor allem deswegen, weil es einerseits so viele sind, andererseits ist es so, dass jetzt vor allem wegen Corona, aber auch weil es einen Trend zur Briefwahl gibt, sich neue Wählerschichten für die Briefwahl entscheiden. Wir haben ja die Vergleichsdaten von früher bei der Briefwahl, aber es kann sein, dass die Briefwählerinnen und Briefwähler des Jahres 2021 doch anders wählen als die des Jahres 2017.“

Möglicherweise am Wahlabend noch einige Unklarheiten

In die Hochrechnungen, die sich immer am Grad der ausgezählten Stimmen orientiert, rechnet SORA auch eine Prognose für die Briefwahl mit ein. Bei der ersten Hochrechnung, die etwa um 17.00 Uhr erwartet wird, dürfte es daher noch eine relativ große Schwankungsbreite haben, sagt Hofinger: „Wir rechnen doch mit einer Schwankungsbreite von durchaus zwei Prozent oder mehr, wenn wir das erste Mal auf Sendung gehen.“

Im Laufe des Wahlabends wird die Hochrechnung natürlich immer exakter, dennoch könnte es durchaus sein, dass man am Wahlabend noch nicht genau sagen kann, welche Partei mit wie vielen Sitzen im Gemeinderat vertreten ist und wie die neue Sitzverteilung etwa in der Stadtregierung aussieht.