Michael Ehmann (SPÖ)
APA/Erwin Scheriau
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Graz-Wahl

Personalrochade bei Grazer SPÖ verschoben

Trotz Nichterreichen der Wahlziele bleibt in der Grazer SPÖ personell vorerst alles beim Alten. SPÖ-Spitzenkandidat Michael Ehmann will jedenfalls noch die Verhandlungen mit der KPÖ führen. Erst danach soll es eine geordnete Übergabe geben.

Bei der Grazer ÖVP gibt es 24 Stunden nach der Wahl einen neuen Stadtpartei-Chef – mehr dazu in ÖVP: Nagl übergibt an Hohensinner. Auch SPÖ-Chef Michael Ehmann hatte vor der Wahl eigentlich angekündigt zurückzutreten, wenn er das Ziel, die SPÖ zurück in den Stadtsenat zu bringen, nicht erreicht.

Ehmann will noch Verhandlungen führen

Genau das ist nun passiert: 103 Stimmen haben gefehlt, dass die SPÖ einen roten Stadtrat stellt – mehr dazu in Wahlkarten ändern nichts: KPÖ auf Platz eins. Montagabend beim Regionalvorstand der SPÖ ist dennoch beschlossen worden, dass Ehmann noch bleibt und die Verhandlungen führt: „Konkret schaut das so aus, dass ich dem SPÖ-Regionalvorstand einen Vorschlag gemacht habe. Ich werde auf jeden Fall die Verhandlungen führen und nicht Hals über Kopf davonlaufen, sondern das Beste für die SPÖ Graz und die Wählerinnen und Wähler herausholen“, so Ehmann.

Erst wenn das gelungen sei, will man über eine „geordnete Übergabe“ sprechen, einen genauen Fahrplan dafür gibt es aber noch nicht: „Wir haben keinen Zeitpunkt festgelegt.“ Ehmann sei jedenfalls bereit vorerst weiterzumachen. So lange ihn die SPÖ brauche, will er nun weiterarbeiten. Dass die Wahl für die SPÖ nicht nach Wunsch gelaufen ist, führt Ehmann jedenfalls nicht auf die Themen zurück, man sei sehr „nahe am Menschen“ gewesen, letztlich aber sei „der Funke noch nicht ganz übersprungen.“

Landesparteichef sieht Grazer SPÖ in Opposition

Die KPÖ hat indessen angekündigt, Gespräche „mit allen Parteien“ führen zu wollen und will damit schon am Dienstag beginnen. Spekulationen, dass die KPÖ einen Stadtratssitz an die SPÖ abgeben könnte, haben sich am Dienstag aber in Luft aufgelöst, da die KPÖ Manfred Eber als dritten Stadtrat nominiert hat – mehr dazu in Kahr startet Gespräche „mit allen Parteien“.

Landes-SPÖ-Chef Anton Lang sieht die Grazer SPÖ ohnedies in einer anderen Rolle: „Ich persönlich sehe unsere Rolle zukünftig schon als eine kantige Oppositionspartei.“ Sorge, dass das der SPÖ auf Landesebene schaden könnte, hat Lang nicht: „Ich sehe hier keine Probleme auf uns zukommen.“