Synagoge Graz
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Chronik

Nach Synagogen-Angriff: Prozess im Oktober

Jener 32-jährige Syrer, der im Sommer 2020 die Grazer Synagoge beschädigt und den Präsident der Jüdischen Gemeinde Elie Rosen attackiert haben soll, muss sich im Oktober vor Gericht verantworten. Er ist etwa versuchter schwerer Körperverletzung angeklagt.

Der verdächtige Syrer soll am 22. August Elie Rosen mit einem Holzprügel angegriffen haben. Rosen konnte sich ins Auto retten und blieb unverletzt – mehr dazu in Grazer IKG-Präsident mit Holzprügel attackiert (22.8.2020). Außerdem wurden bei der Synagoge Scheiben zerschlagen und die Mauern beschmiert – mehr dazu in Grazer Synagoge mit Parolen beschmiert (19.8.2020). Beim schwul-lesbischen Verein Rosalila Pantherinnen wurden außerdem Schaufenster eingeschlagen.

Staatsanwaltschaft beantragt Einweisung

Der Beschuldigte soll all diese Taten bei den Vernehmungen gestanden haben. Unklar war zunächst, ob er zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig war. Im Dezember des Vorjahres hatte ein Gutachten aus dem Fachbereich Psychiatrie den Verdächtigen für zurechnungsfähig erklärt – mehr dazu in Grazer Synagogen-Angriff: Täter zurechnungsfähig (9.12.2020).

Dem 32-Jährigen wird unter anderem Nötigung und teils versuchte schwere Körperverletzung vorgeworfen. Die Anklage ist laut Staatsanwaltschaft Graz rechtskräftig. Dennoch hat die Staatsanwaltschaft auch eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt. Neben den Delikten, die er auf offener Straße begangen haben soll, muss sich der Syrer auch wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt verantworten, denn er hat sich offenbar in der Untersuchungshaft gegen Maßnahmen der Justizwachebeamten gewehrt. Der Prozess ist für den 21. und 22. Oktober im Grazer Straflandesgericht geplant.