KPÖ-Büro
ORF
ORF
Graz-Wahl

Grazer KPÖ stellt erste Weichen

Die Grazer KPÖ hat erste Weichen nach dem Gemeinderatswahl-Triumph gestellt und Manfred Eber als dritten KPÖ-Stadtrat nominiert. Spekulationen rund um ein mögliches Stadtratssitz-Geschenk an die SPÖ sind damit vom Tisch. Neuer KPÖ-Gemeinderat wird Max Zirngast.

Bei einem Stadtparteivorstand wurde der Kandidat für den dazugewonnenen Stadtratssitz präsentiert. Demnach wird Manfred Eber, derzeit Klubobmann im Gemeinderat, diese Position besetzen.

Eber als „konstruktiver Stadtpolitiker“ präsentiert

Eber wurde 1965 in Graz geboren, ist aber in Innsbruck aufgewachsen, wo er auch politisch sozialisiert wurde und 1986 der KPÖ beitrat. Danach war er mehrere Jahre Landesobmann in Tirol, ehe ihn Kahr 2005 zurück nach Graz holte. Seither ist er als Bezirkssekretär der Partei tätig und wurde 2008 Gemeinderat. Seit 2017 ist er als Nachfolger von Ina Bergmann Klubobmann der KPÖ im Grazer Gemeinderat.

Manfred Eber KPÖ
KPÖ/Fritz Langmann
Manfred Eber übernimmt den dritten Stadtratssitz der KPÖ.

„In Wohnungsfragen, in der Stadtplanung, beim Verkehr oder zuletzt als Finanz- und Kontrollsprecher der KPÖ im Gemeinderat genießt Manfred Eber einen Ruf als konstruktiver Sachpolitiker“, betonte Parteichefin Elke Kahr in einer Aussendung. „Seine genaue und durchdachte Arbeitsweise, aber auch sein humorvolles Wesen finden weit über unsere Parteigrenzen hinweg Anerkennung.“

Doch kein Stadtratssitz für SPÖ

Spekulationen, wonach Michael Ehmann von der SPÖ den Posten angeboten bekommen könnte, um eine rot-rot-grüne Mehrheit abzusichern, sind damit vom Tisch. Der steirische SPÖ-Chef betonte aber ohnedies bereits im Vorfeld, dass er seine Partei in Graz eher in der Rolle als „kantige Oppositionspartei“ sehe – mehr dazu in Personalrochade bei Grazer SPÖ verschoben.

Max Zirngast
Diego Cupolo
Max Zirngast

Max Zirngast wird Gemeinderat

Weiters steht mittlerweile fest, dass der Journalist Max Zirngast für die KPÖ in den Gemeinderat einziehen wird, nachdem die KPÖ bei der Wahl am Sonntag fünf Mandate dazugewonnen hat. Max Zirngast wurde 2018 in der Türkei inhaftiert. Ihm wurde „Nähe zu Terrororganisationen“ vorgeworfen – er wurde im September 2019 freigesprochen, weil nichts an den Vorwürfen haltbar war – mehr dazu in Gericht gab Zirngasts Beschwerde recht. Als er in der Türkei in Haft gewesen sei, so Max Zirngast, habe besonders die KPÖ Solidarität mit ihm gezeigt – mehr dazu in Max Zirngast unterstützt KPÖ (14.11.2019).

Ebenfalls am Dienstag startete Kahr damit, Kontakte „zu allen Parteien“ aufzunehmen, schon am Freitag könnten erste Ergebnisse präsentiert werden – mehr dazu in Kahr startet Gespräche „mit allen Parteien“.