Vorgeschrieben wird im neuen steirischen Baugesetz – die Nutzung der Sonne zu Energiegewinnung. Es muss also eine Solaranlage für Warmwasser oder eine Photovoltaik Anlage zu Stromproduktion für jedes neu gebaute oder umfassend sanierte Haus geplant werden.
Teurer, aber „begrüßenswert“
Dadurch werden Bauvorhaben natürlich teurer – das aber aufgrund einer sinnvollen Maßnahme, so Baugewerbe-Innungsmeister Alexander Pongratz: „Diese Maßnahmen erhöhen natürlich die Baukosten, bringen aber dafür im Betrieb dauernde Versorgung mit fast kostenloser Energie. Der überschüssige gewonnene Strom kann zudem verkauft werden, und somit wird der CO2-Ausstoß reduziert. Zusammenfassend daher eine begrüßungswerte Novelle des Baugesetzes im Sinne der Umwelt, die wir gerne mittragen.“
In Kraft tritt das Gesetz mit dem Tag der Kundmachung nächste Woche. Laufende Baugenehmigungsverfahren sind nicht betroffen. Für bestehende Baugenehmigungen gilt eine Übergangsfrist bis Ende 2024.
Vorwiegend auf Dachflächen
Ob eine Anlage gebaut werden muss, bestimmt die Größe des Bauvorhabens. Ab 100 Quadratmetern Bruttogesamtfläche wird die Nutzung von Solarenergie bei Wohnhäusern Pflicht sein, bei Gebäuden ohne Wohneinheiten ab 250 Quadratmetern.
Für die Energiegewinnung sollen bevorzugt Dachflächen verwendet werden, um einen zusätzlichen Bodenverbrauch durch Solarzellenflächen zu vermeiden.
E-Ladestationen ab 5 Wohnungen oder elf Parkplätzen
Ein weiterer Punkt ist eine vorgeschriebene Vorverkabelung für künftige E-Autoladestationen bei Wohnhäusern mit mehr als vier Wohnungen oder mehr als zehn Autoabstellplätzen. Pro Parkplatz müssen im Bedarfsfall zumindest elf Kilowatt an Stromleistung zum Laden von Elektroautos bereit gestellt werden können.
Pongratz sieht darin auch eine Möglichkeit Solarstrom besser auszunützen – künftig könnten die Batterien in E-Autos überschüssigen Solarstrom in speichern. „Dieser Speicher könnte eben das Elektroauto in der Tiefgarage oder am Parkplatz an der Ladestation sein. Damit kann man sich natürlich die Kosten für eine Speicheranlage ersparen. Und Energie zu dem Zeitpunkt, wo sie benötigt wird, wieder aus dem Speicher verwenden“, so Pongratz.