Was viele schon im Freundes- und Familienkreis beobachten, bestätigen auch Ärzte und die Krankmeldungen: Letzte Woche haben sich fast 5.000 Steirerinnen und Steirer bei der Österreichischen Gesundheitskasse wegen grippaler Infekte krank gemeldet. Im Coronavirus-Jahr 2020 waren es im selben Zeitraum nur 1.800, vor CoV 2019 rund 4.000.
Manchmal schwierig von CoV abzugrenzen
Christoph Schweighofer Sprecher der niedergelassenen Ärzte in der Steiermark sagt: „Also ich kann nur für meine Ordination sprechen. Ich bin praktischer Arzt in Kapfenberg und habe auch festgestellt, dass in den letzten 14 Tagen die Erkältungskrankheiten massiv zugenommen haben. Was uns auch manchmal Probleme bereitet, diese Erkrankungen gegen Covid-Infektionen abzugrenzen. Aber mit den Antigen-Tests, die wir haben, geht das relativ gut.“
Für Schweighofer sind solche Infekte typisch für die Übergangszeit. Die Zunahme erklärt er sich aber auch mit einem lascheren Umgang mit den Corona-Regeln.
Auch vermehrt Kinder betroffen
Auch auf der Kinderklinik am Universitätsklinikum Graz bestätigt man diesen September wieder gleich viele Kinder wegen Infekten behandelt zu haben, wie vor Corona, sagt Ärztin Sabine Löffler: „2019 hatten wir im September 2.000 Kinder in der Notfallambulanz und jetzt sind wir bereits bei 2.083.“
Behandelt werden zwar auch Kinder mit Corona-Infektionen. Die Mehrzahl sind aber jahreszeitlich bedingte Infekte wie etwa Husten, Schnupfen, grippale Infekte, Kehlkopfentzündungen, Magen-Darm-Grippe und dergleichen. Auch Apothekerkammer-Präsident Gerhard Kobinger bestätigt, dass Lutschtabletten, Nasensprays, Hustensäfte und -tropfen wieder in ähnlichen Mengen gekauft werden, wie vor Corona.