Aktuelle Jobs – Aushangtafel
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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit wieder auf Vorkrisenniveau

Der Arbeitsmarkt erholt sich wieder – das zeigen die aktuellen Zahlen. In Österreich waren im September 338.000 Menschen arbeitslos gemeldet, in der Steiermark sind knapp 30.000 Menschen ohne Job – etwa 8.000 befinden sich in Schulungen.

Man habe das Niveau vor der CoV-Krise erreicht, sagt der steirische AMS-Chef, Karl-Heinz Snobe: „Insgesamt haben wir praktisch die Höhe der Arbeitslosigkeit wie vor Corona, also 2019, erreicht und wir haben mehrere Bezirke, wo wir Vollbeschäftigung haben, allen voran der Bezirk Murau, der Bezirk Liezen aber auch der Bezirk der Bezirk Weiz sind weit unter vier Prozent Arbeitslosigkeit. Und auch andere Bezirke sind besser als es im Jahr 2019 der Fall gewesen ist.“

12.000 Menschen langzeitarbeitslos

Es gebe aber einen Wermutstropfen – die Zahl der Langzeitarbeitslosen sei im Vergleich zu 2019 um 40 Prozent gestiegen. „Aktuell sind es knapp 12.000 von diesen insgesamt 29.700 arbeitslosen Menschen, die eben über ein Jahr arbeitslos sind. Und wenn hier noch das Problem über 50 Jahre alt zu sein dazu kommt, dann wird eben eine Vermittlung extrem schwierig“, so Snobe. Mit dem Förderprogramm „Sprungbrett“ wolle man aktiv helfen, so Snobe: „Wir wollen hier Lohnkostenzuschüsse Betrieben zahlen, wenn sie es versuchen mit langzeitbeschäftigungslosen Menschen.“

Abstufung des Arbeitslosengeldbezugs für mehr „Dynamik“

ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher will der Reform des Arbeitslosengeldes der Langzeitarbeitslosigkeit den Kampf ansagen – mehr dazu in Kocher will Druck auf Arbeitslose erhöhen (news.ORF.at). Grundsätzlich ist auch Snobe der Meinung, dass man beim Arbeitlosengeldbezug, etwa mit einer leichten Abstufung, eine „Dynamik“ hineinbringen kann, sagt Snobe: „Ich bin nur sehr, sehr skeptisch, dass die Arbeitslosenhöhe insgesamt unter das aktuelle Niveau herunterfallen kann. Die 55 Prozent Nettoersatzquote vom letzten Verdienst, die das Arbeitslosengeld ausmacht, ist europaweit im Vergleich niedrig in Österreich. Noch tiefer hinunterzukommen ist wirklich armutsgefährdend und verlagert die Kosten nur auf die Länder, Stichwort Sozialhilfe, sie würde dann dort um das gleiche steigen.“