Mann klopft mit Hammer in Spenglerei auf Metall
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Wirtschaft

Rohstoff- und Personalmangel im Handwerk

Bei den Handwerksbetrieben fehlt es an allen Ecken und Enden: Es herrscht ein Mangel an Rohstoffen und an Facharbeitern. Zugleich sind Auftragsbücher aber voll, da die steirische Bevölkerung vermehrt in Bau, Sanierung oder Neuanschaffung investiert.

Die Auftragsbücher sind voll, dennoch stehen viele Baustellen still oder können nur verzögert beendet werden: Etliche Kunden warten monatelang auf die Fertigstellung, weil die Rohstoffe fehlen. Probleme, die viele Betriebe gut kennen, wie auch Bauunternehmer Franz Pierer aus Fladnitz an der Teichalm: „Es ist teilweise so, dass wir viele Bauvorhaben wenn möglich aufs nächste Jahr verschieben bzw. müssen wir zuversichtlich sein, dass wir noch etwas bekommen.“

Lieferengpässe und Teuerung als Herausforderung

In der Baubranche sind derzeit vor allem Eisenteile wie etwa Baustahlgitter rar oder haben zumindest lange Lieferzeiten – dieses Problem kennt auch Tischler Michael Königshofer: „Man versucht eh, weiter nach vorne zu schauen, nicht so wie früher – heute bestellen, morgen ist es im Betrieb. Da denkt man jetzt eh schon viele Monate voraus.“

Ein zweites Problem sind die Rohstoffe, die kaum mehr verfügbar sind und teurer werden, sagt Elektrotechniker Gernot Prader aus Groß St. Florian: „Bei Kabelkanälen, bei Alu und Stahl sind die Preise bis zu 25 oder 30 Prozent gestiegen, und da muss man schauen, dass man das zusammenbringt, dass man das weiter verrechnen kann.“ In fast allen Branchen müsse man mit einen solchen Teuerung rechnen, so der Tenor.

Forderung nach Personal und neuen Lehrlingen

Für die Zukunft wünscht man sich aber vor allem auch mehr qualifizierte Mitarbeiter, denn Arbeit sei in allen Bereichen genug vorhanden, so die Vertreter der befragten Betriebe. Sie hoffen, dass sich junge Leute vor allem durch die CoV-Pandemie wieder umorientieren, so Königshofer, „dass die jungen Leute wieder ein bisschen zurück gehen zum Handwerksberuf, und dass sie sich überlegen, was sie genau machen“. Es müsse wieder einen Trend zur Lehre geben, heißt es von den Unternehmern.