Die Bundesregierung hat am Sonntag eine ökosoziale Steuerreform präsentiert, die bis 2025 eine Entlastung von 18 Milliarden Euro bringen soll – mehr dazu in Steuerreform: CO2-Steuer kommt, Entlastung vorgesehen (news.ORF.at). Steirische Experte sehen bei der Steuerreform durchaus soziale Gerechtigkeit, aber nur wenig Lenkungseffekt – mehr dazu in Steuerreform: Sozial gerecht, wenig Lenkungseffekt.
Klimabonus bis zu 200 Euro pro Jahr
Nun steht auch die Klimabonus-Liste fest: Die Statistik Austria ordnete die Gemeinden hinsichtlich Verkehrsanbindung zu den vier Stufen des Klimabonus zu. Wie viel man tatsächlich bekommt, darüber entscheidet der Wohnort, und das sorgt für erhebliche Irritationen – mehr dazu in Regionaler Klimabonus sorgt für Irritationen (news.ORF.at).
In Graz, Leoben oder Kapfenberg etwa gibt es 133 Euro pro Jahr, wer in Premstätten oder Übelbach wohnt, erhält 167 Euro, 200 Euro gibt es beispielsweise in Deutschlandsberg oder Admont. Für Kinder und Jugendliche gibt es den Klimabonus in halber Höhe.
Pendlerpauschale und Klimabonus
Steirer, die ein Dieselauto besitzen, fahren laut Statistik Austria im Jahr durchschnittlich 12.200 Kilometer und verbrauchen dabei 784 Liter Diesel pro Jahr.
Günther Oswald, wirtschaftspolitischer Berater von NEOS rechnete für den ORF Steiermark zwei Beispiele durch: Eine Steirerin mit einem Bruttoeinkommen von 2.500 Euro wohnt in Graz-Umgebung, pendelt täglich 26 Kilometer und erhält das kleine Pendlerpauschale – der Steuervorteil auf Diesel und das Pendlerpauschale bringen ihr rund 379 Euro an Förderungen. Die neue CO2-Bepreisung kostet sie 75 Euro, sie erhält den Klimabonus von 133 Euro. Das Fazit: Sie bekommt um 58 Euro mehr Bonus, als sie für die CO2-Steuer zahlt.
Auf der anderen Seite erhält ein Steirer mit einem Einkommen von 4.000 Euro brutto, wohnhaft in Passail, der täglich 60 Kilometer pendelt, das große Pendlerpauschale. Die CO2-Bepreisung macht 105 Euro aus, der Klimabonus beträgt 200 Euro, bedeutet einen Bonus von 95 Euro.
Heizen: Nachbesserung gefordert
Beim Thema Heizen sieht es so aus, dass die meisten steirischen Haushalte mit Fernwärme heizen; jeder sechste Haushalt heizt mit Öl, jeder zwölfte mit Gas. Die Mehrkosten für eine Gasheizung liegen laut Experten bei 90 Euro pro Jahr, Öl wird um 9,4 Cent pro Liter teurer werden. Mieter, die mit fossilen Brennstoffen heizen und eine schlechte Dämmung haben, würden als Verlierer aussteigen, kritisiert die Arbeiterkammer – sie fordert hier Nachbesserungen.