Arbeiter im  Magna-Steyr-Werk in Graz
APA/Harald Schneider
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Wirtschaft

Lieferprobleme: Kurzarbeit steigt

Die weltweiten Lieferketten sind durch die CoV-Pandemie durcheinandergeraten – vielerorts fehlen Materialien. Besonders betroffen ist die Autoindustrie, wo bereits jetzt knapp 3.500 Beschäftigte in Kurzarbeit sind – eine Zahl, die sich laut AMS bald verdoppeln dürfte.

Verschiedene Industriebetriebe, die vor allem auf Lieferungen aus Asien angewiesen sind, sind aktuell in Gesprächen mit dem AMS: Sie werden Beschäftigte in Kurzarbeit schicken müssen, da Materialien zum Verarbeiten fehlen, so Karl-Heinz Snobe vom steirischen Arbeitsmarktservice.

Betroffen sei vor allem die Auto-, aber auch die Elektronik- und Textilindustrie. Im Autobereich seien bereits jetzt knapp 3.500 Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet – diese Zahl werde sich in den nächsten Wochen aber voraussichtlich verdoppeln: „Wir haben ganz konkret Anfragen von 2.500 bis 3.000 betroffenen Arbeitskräften von Industriebetrieben, und wir müssen davon ausgehen, dass in den nächsten Wochen noch einige hundert oder tausend dazukommen werden.“

Keine Kündigungen geplant

Im Gegensatz zur Kurzarbeit während der Lockdowns seien sich hier alle Beteiligten sicher, dass die Kurzarbeit nur kurzfristig zur Überbrückung der Lieferprobleme genutzt werden wird, so Snobe: „Das sagen uns auch die Industrieunternehmen, dass das eine überschaubare Zeit ist und bis zu einigen Monaten dauern kann. Bis zu 50 Prozent der Arbeitszeit kann da reduziert werden, wenn es sich mit der Bilanz nicht ganz ausgeht, kann das erhöht werden – aber der Regelfall ist, dass 50 Prozent der Arbeitszeit bei den Arbeitskräften reduziert wird.“ Kündigungen seien keine geplant, weil die Unternehmen ja dringend die Facharbeiter behalten wollen, so Snobe.