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Soziales

Nachfrage bei „gemeinnützigem“ Testament steigt

Laut einer aktuellen Market-Umfrage haben nur 27 Prozent der Steirer ihren Nachlass testamentarisch geregelt. Im Gegenzug steigt aber die Nachfrage beim sogenannten gemeinnützigen Testament – also, dass das Vermögen nach dem Tod gespendet wird.

Generell seien Interesse und Informationsbedarf für ein gemeinnütziges Testament durch die CoV-Krise deutlich gestiegen: Jeder sechste Steirer über 40 Jahre kann sich vorstellen an eine gemeinnützige Organisation in Form eines Testamentes zu spenden – damit hat sich die Bereitschaft für diese Art von Testament seit 2018 verdoppelt, heißt es seitens der Initiative „Vergissmeinnicht“, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Caritas am Montag.

Viele Alleinstehende entscheiden sich für Testamentspende

Die Hauptmotive für eine Testamentsspende unterscheiden sich in der Steiermark deutlich von den bundesweiten Gründen: In der Steiermark ist für 45 Prozent der Hauptgrund für ein gemeinnütziges Testament, keine Familie zu haben, österreichweit nennen das nur 15 Prozent als Motiv. Nur ein Fünftel der befragten Steirer gibt den Wunsch an, nach dem Ableben noch etwas Gutes zu tun, österreichweit ist das für jeden Zweiten der wichtigste Grund.

„Die aktuellen Umfrageergebnisse zeigen auch, dass immer mehr Menschen selbst bestimmen möchten, was mit ihrem Vermögen nach dem Tod passiert. Speziell jene, denen gemeinnützige Anliegen, wie Tier- und Umweltschutz oder Hilfe für bedürftige Menschen, schon zu Lebzeiten wichtig waren, möchten vermehrt, dass ein Teil ihrer Hinterlassenschaft jenen Zwecken zugutekommt“, sagt Markus Aichelburg, Projektleiter von „Vergissmeinnicht“. Stark ausgeprägt ist in der Steiermark auch der Wunsch, dass das Vermögen nach dem Tod nicht an den Staat gehen soll – für mehr als ein Drittel ist das der wichtigste Grund für eine Spende in Form eines Testaments.

„Vertrauen“ für Testamentspender entscheidend

Eine Testamentspenderin ist etwa Gertrude Weingerl. Sie möchte einen Teil ihres Testaments der Caritas geben: „Für mich entscheidend war, dass ich mit der Organisation selbst gute Erfahrungen gemacht habe und dass ich auch das Vertrauen habe, dass sie länger existiert.“