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Gesundheit

Starker Anstieg bei Hantavirus-Fällen

Das Hantavirus, das durch Rötelmäuse übertragen wird, hat sich in der Steiermark zuletzt stark ausgebreitet. Seit dem Vorjahr hat sich die Zahl der Infektionen mehr als verfünffacht. Experten raten zur Vorsicht.

Menschen infizieren sich mit dem Hantavirus, indem sie aufgewirbelte Reste von Mäusekot, Speichel oder Urin einatmen, etwa beim Kehren alter Dachböden und Garagen bzw. beim Holzarbeiten. Österreichweit ist genau das zuletzt am häufigsten in der Steiermark passiert.

183 Infektionen binnen eines Jahres

Seit Jahresbeginn gab es 183 Infektionen, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 34. Die meisten Fälle traten in der südöstlichen Steiermark, in Graz sowie im Süden von Graz auf.

Dachboden Bahnhof
ORF/ Anna Perazzolo
Beim Kehren alter Dachböden raten Experten, Schutzmaske und Handschuhe zu tragen

Ursula Schreiber von der Landessanitätsdirektion führt den explosionsartigen Anstieg der Fälle unter anderem darauf zurück, dass es immer mehr Rötelmäuse gibt, die das Virus übertragen: „Unter den derzeitigen Klimavoraussetzungen können sich die infektiösen Mauspopulationen sehr stark vermehren.“ Durch die Pandemie hätten die Menschen aber auch mehr Zeit zum Räumen von Garagen, Dachböden und auch zum Aufarbeiten von Holzstapeln gehabt.

Hohes Fieber bis hin zum Nierenversagen

Zeichen einer Infektion mit dem Hantavirus können hohes Fieber, Gelenksschmerzen und auch eine Sehstörung sein. Aber auch Lunge und Nieren können schwer betroffen sein, sagte der Grazer Infektiologe Robert Krause: „Also man kann, wenn man ein Pech hat, schwer erkrankt sogar auf der Intensivstation landen wegen des Lungenversagens, oder es kann auch sein, dass eben eine Dialyse notwendig ist, weil das Nierenversagen so ausgeprägt ist, dass die Niere nicht mehr funktionstüchtig ist.“

Starker Anstieg bei Hantavirus-Fällen

Das Hantavirus, das durch Rötelmäuse übertragen wird, hat sich in der Steiermark zuletzt stark ausgebreitet. Seit dem Vorjahr hat sich die Zahl der Infektionen mehr als verfünffacht. Experten raten zur Vorsicht.

FFP2-Maske und Handschuhe bieten Schutz

Besonders gefährlich sei das Hantavirus für Menschen, die auch eine Coronavirus-Infektion haben, sagte Ursula Schreiber, selbst wenn sie jung und gesund sind. Denn die beiden Viren würden die gleichen Zellsysteme im Körper angreifen: „Deshalb wäre natürlich vor allem bei Forstarbeitern, bei Gärtnern eine Coronavirus-Impfung dringend zu empfehlen“, so Schreiber.

Generell raten Experten überall dort, wo man Staub aufwirbelt und auch Mäuse gewesen sein könnten, eine FFP2-Maske und Handschuhe zu tragen, um sich vor einer Infektion zu schützen.