Mehrere Einweg-Getränkeflaschen aus Plastik
ORF/Florian Katzinger
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Politik

Plastikpfand: Noch viel Aufholbedarf

Das neue Abfallwirtschaftsgesetz sieht vor, dass ab 2025 beim Kauf von Plastikflaschen und Getränkedosen ein Pfand fällig wird. Bei den steirischen Abfallentsorgern begrüßt man die neue Regelung, sieht aber noch viel Aufholbedarf.

Jedes Jahr fallen in Österreich über 900.000 Tonnen Plastikmüll an, rund 50.000 Tonnen davon sind nur Getränkeverpackungen. Bis 2025 müssen in Österreich 77 Prozent aller Einwegflaschen und Dosen getrennt gesammelt und recycelt werden – mehr dazu in Pfand auf Plastikflaschen und Dosen kommt (news.ORF.at).

Ziele noch in weiter Ferne

Hier gibt es noch viel Aufholbedarf, sagt der Geschäftsführer der steirischen Abfallwirtschaftsverbände, Christian Schreyer: „Derzeit ist es so, dass wir in der Steiermark in etwa 70 bis 73 Prozent der Einwegkunststoffflaschen getrennt erfassen können. Das Ziel 77 Prozent haben wir momentan noch nicht erreicht, geschweige denn das Ziel 90 Prozent.“ 90 Prozent sieht die EU bis 2029 vor.

Plastikpfand ab 2025

Österreich führt ab 2025 ein Pfand beim Kauf von Plastik-Flaschen und Getränke-Dosen ein. Grund ist eine EU-Vorgabe.

Durch den Einwegpfand könnte man die Quote stark erhöhen, denn viele Flaschen und Dosen würden dann nicht mehr im Restmüll oder im Straßengraben landen. „Demzufolge ist bundesweit davon auszugehen, dass etwa 10.000 bis 12.000 Tonnen PET-Flaschen, Einweggetränkeflaschen in die richtigen Schienen gelangen, so der Pfandbetrag etwa bei 30 Cent pro Gebinde festgelegt wird.“

Digitale Anreizsysteme

Auch der steirische Recyclingpionier Saubermacher begrüßt den Vorstoß, aber um die verpflichtende Recyclingquote zu erfüllen, müsse man größer denken, so Konzernsprecherin Bernadette Triebl-Wurzenberger: „Wir sind davon überzeugt, dass auch digitale Anreizsysteme in Kombination mit dem gelben Sack und der gelben Tonne notwendig sind, um die herausfordernden Recyclingziele erreichen zu können.“

Auch das Gewerbe ist gefordert

Gefordert sei neben den Privathaushalten auch das Gewerbe, wo jährlich viele Leichtverpackungen im Restmüll landen, sagt wiederum Schreyer, zumal allein jede Tonne Plastik, die nicht recycelt wird, dem Bund 800 Euro kostet.