Fitnessstudio
ORF
ORF
Wirtschaft

Fitnesscenter: Kunden bleiben weiter aus

Während der Hochphase der CoV-Pandemie waren Fitnessstudios rund neun Monate geschlossen. Viele Kunden warten nach wie vor ab oder haben schlichtweg aufgehört zu trainieren – das und fehlende Unterstützung vom Bund bereitet den Betreibern große Sorgen.

Die Situation für die Betreiberinnen und Betreiber von Fitnessstudios ist noch immer nicht zufriedenstellend – so wie vor der Pandemie wird es lange nicht mehr sein, sagt Branchensprecher Martin Wirth: „Wir konnten neun Monate lang keine Neumitgliedschaften abschließen, um ganz natürliche Abgänge unabhängig von Corona-Ängsten zu kompensieren, und das ist in einem Bereich wie bei meinem Fitnessclub mit etwa 1.000 Quadratmetern eine Größenordnung von nicht ganz 500.000 Euro Schaden, der in den nächsten zwei, drei Jahren nicht einholbar ist, weil die Kunden vorerst einmal weg sind.“

Deutlich weniger Trainierende

Dazu kommt, dass die die Zahl der Trainierenden in den Fitnessstudios aktuell nach wie vor viel zu gering ist: „Den Gesprächen mit meinen Branchenkollegen nach liegen wir so 30 Prozent unter dem, was wir bisher immer hatten im Herbstgeschäft.“

Fehlende Unterstützung vom Bund

Das und auch die fehlende finanzielle Unterstützung vom Bund bereitet Fitnessstudio-Branchensprecher Martin Wirth Sorgen – er würde sich zum Beispiel eine Umsatzsteuersenkung wünschen: „Wir sind ja gleich betroffen wie die Gastronomie oder die Hotellerie – wir waren gleich lange geschlossen, und diese beiden Branchen haben seit etwa zwei Jahren die Reduktion auf fünf Prozent, wir nicht. Wir bekamen sie zwei Mal abgelehnt von der Bundesregierung.“

„Wettbewerbsverzerrende Situation“

Auch die Vereine, so Martin Wirth weiter, seien im Vergleich zu Fitnessstudios in der CoV-Krise besser finanziell unterstützt worden – da ortet der Branchensprecher eine klare Ungerechtigkeit: „Es war ein positiver Schritt für die Gesundheit insgesamt, aber wir fühlen uns hier ganz schwer benachteiligt, weil wir mindestens gleich betroffen sind und das eine wettbewerbsverzerrende Situation ist.“

Für die Zukunft würden sich die Fitnessstudios eine steuerliche Absetzbarkeit der Mitgliedschaften für Kundinnen und Kunden wünschen, weil hier nachhaltig in die Gesundheit investiert wird.