CoV-Impfstoff von Johnson & Johnson
APA/AFP/KAMIL KRZACZYNSKI
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Coronavirus

Land stoppt Impfung mit Johnson & Johnson

Das Land stoppt ab der kommenden Woche die CoV-Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson. Grund dafür ist, dass die Information, dass auch dieser Impfstoff eine Zweitimpfung benötigt, in der Bevölkerung nicht angekommen sei.

Das Nationale Impfgremium (NIG) hatte eine Empfehlung für eine Zweitimpfung für Personen, die mit dem Einfachimpfstoff von Johnson & Johnson immunisiert worden sind, ausgesprochen. Diese Zweitimpfung sollte recht zeitnah zum Erststich erfolgen – mehr dazu in Johnson & Johnson: Zweitimpfung empfohlen (1.10.2021).

Diese Botschaft kam aber bisher bei der Bevölkerung nicht an, so der steirische Impfkoordinator Michael Koren: „Johnson & Johnson benötigt so wie andere Impfstoffe nach 28 Tagen die zweite Auffrischungsimpfung, und es ist in der Bevölkerung noch immer nicht angekommen, dass das so ist, und deswegen lautet die Empfehlung des Bundes, Johnson & Johnson nicht mehr zu verimpfen.“

Ab kommender Woche

Dieser Empfehlung kommt die Steiermark im Laufe der nächsten Woche nach: „Wir haben Johnson & Johnson ja derzeit noch bei den Impfstraßen und den Impfbussen, wir werden aber möglichst rasch versuchen, die Kommunikation auszubauen und die Logistik dahinter zu ändern. Das geht leider nicht von heute auf morgen, weil die Impfpuffer, die wir da brauchen, zusätzlich bestellt und aufgetaut werden müssen, aber ich gehe davon aus, dass es im Laufe der nächsten Woche so weit sein wird, dass wir Johnson & Johnson weder auf den Impfbussen noch bei den Impfstraßen verimpfen werden“, so Koren. Angeboten werde dann Pfizer/Biontech und Moderna.

Rückläufige Impfzahlen

Die Impfzahlen sind in der Steiermark zwar rückläufig, aber die Impfkoordinatoren appellieren weiterhin an die Bevölkerung, sich immunisieren zu lassen. Laut Koren habe man bisher 1,589.274 Dosen verabreicht: „Wir nähern uns der Zahl von 815.000 Erstimpfungen, was eine Rate von über 65 Prozent der impffähigen Bevölkerung ergibt. Zweitgeimpft sind 778.320 Personen, weit über 62 Prozent. Besonders stolz sind wir auf die Rate bei den Drittimmunisierungen: Durch die Kooperation mit Pflegeheimen und Dialysestationen liegen wir bei 33.237 dritten Dosen, das ist Platz zwei im Bundesländervergleich.“

Der stellvertretende Leiter der Landesamtsdirektion, Wolfgang Wlattnig, richtete einen „Appell an die Impfzauderer, sich an der vorbildlichen Haltung der älteren Generation ein Beispiel zu nehmen“. Man habe bereits über 20.485 Drittstiche bei der Altersgruppe über 80 Jahren. „Die Drittimpfung hat die Kraft, die vierte Welle von Corona bei älteren Menschen brechen zu helfen, da deren Immunschutz ja schneller abnimmt“, so Wlattnig.

Freie Impftage weiterhin großer Erfolg

Er bedauerte die rückläufigen Wochenimpfzahlen „trotz unzähliger niederschwelliger Maßnahmen. Überwiegend verabreichen wir Drittstiche, obwohl überall, wo man sich in der Steiermark bewegt, geimpft wird.“ Laut Wlattnig sei auch am Nationalfeiertag, am 26. Oktober ein freier Impftag: Bisher habe man ja großen Erfolg bei freien Impfungen – über 60.000 Stiche seien da zusammengekommen.