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Immer mehr Kunden in Sozialmärkten

Immer mehr Steirerinnen und Steirer haben trotz Arbeit zu wenig Geld zum Leben. Die steirischen Vinzi-Märkte verzeichnen seit Ausbruch der CoV-Pandemie deutlich mehr Kunden in den Geschäften – mittlerweile ist es ein Plus von 30 Prozent.

Man habe die Einkommensgrenze anheben müssen, weil die Not gestiegen sei, hieß es von den Vinzi-Werken. Bisher lag die Grenze für Einpersonenhaushalte bei 950 Euro, mittlerweile wurde sie auf 1.050 Euro angehoben. Für Mehrpersonenhaushalte liegt die Einkommensgrenze nun bei 1.550 Euro, auch hier wurde sie um 100 Euro angehoben. Und für jedes Kind kommen noch 150 Euro dazu.

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Auch Mittelschicht betroffen

Das Gesicht der Armut habe sich seit Beginn der Pandemie gewandelt, sagte Svetlana Wisiak von den Vinzi-Werken, mittlerweile sei auch die bisherige Mittelschicht betroffen: „Da sprechen wir von Pensionistinnen und Pensionisten, von alleinerziehenden Elternteilen, da sprechen wird von Menschen, die in Kurzarbeit sind oder in Teilzeit beschäftigt sind. Das sind die Menschen, die jetzt neu dazugekommen sind.“

„Müssen jeden Euro umdrehen“

Acht dieser Vinzi-Sozialmärkte gibt es in der Steiermark, zwei davon in Graz. Die Armut sei spürbar größer geworden, bestätigte die Leiterin der zwei Grazer Vinzi-Märkte, Sigrid Wimmer. Man verzeichnet um etwa 30 Prozent mehr Kunden als vor der Pandemie.

„Wir haben jetzt im Unterschied zu vorher um circa 20 bis 25 Kunden pro Tag mehr. Es ist wirklich so, dass viele sagen, wir haben uns etwas leisten können, und jetzt müssen wir jeden Euro umdrehen“, so Wimmer.

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Spenden willkommen

Angewiesen sind die Vinzi-Märkte auf Lebensmittel- und Sachspenden etwa von großen Supermarktketten, Großhändlern und kleineren Produzenten. Aber auch Privatspenden sind willkommen. Im Sozialmarkt werden die Waren dann um etwa 70 Prozent günstiger verkauft als in den herkömmlichen Geschäften.