Egal, ob Wolfram Berger, Gudrun Gröblbauer, Valerie Fritsch oder Pia Hierzegger. Sie alle haben ihre Karrieren beim Theater im Keller gestartet. Auch das erste Gastspiel eines österreichischen Theaters im Ausland nach 1945 gab es vom Theater im Keller.

Sehr klein
„Es ist schon etwas besonderes, wenn man von draußen aus der Alltagswelt hier diese Stufen runterkommt, wo dann diese Theater passiert“, sagte Schauspielerin Katrin Ebner.
„Das spezielle an Kellertheatern ist, dass sie sehr klein sind. Sie sind ursprünglich von selbsternannten Schauspielern, von Laien oder eben von arbeitslosen Schauspielern gegründet worden,“ so Theaterdirektor Alfred Haidacher. So auch das Theater im Keller in der Grazer Münzgrabenstraße. 1951 gegründet, ist es das älteste freie Theater Mitteleuropas und eines der ältesten weltweit.

„Spielvögel“ und Improvisationen
Begonnen hat damals alles mit den sog. „Spielvögeln“. „Wir haben zusammen Kostüme gemacht und das Bühnenbild. Wir waren praktisch jeden Abend unterwegs, und, wenn es dann war, danach im Kaffeehaus auch noch“, sagte Manfred Streitschwert von den „Spielvögeln“.
„Wir haben ja nichts bezahlt bekommen. Im Gegenteil: Wir hatten Kosten für die Reisen, das haben wir alles zahlen müssen. Wir haben improvisiert, auch bei den Kostümen“, erinnerte sich Dorli Hermes von den „Spielvögeln“.

Für Autoren, Verliebte und Verrückte
Beigesteuert hat das Theater auch viel zur heimischen Szene: Franz Morak oder Wolfram Berger haben hier begonnen. Auch viele Stücke von Wolfi Bauer wurden uraufgeführt. „Es ist wahnsinnig wichtig für alle Autoren, die nicht wahnsinnig arriviert sind, weil sie da die Chance haben, ihre Texte gespielt zu sehen“, so Autor Willi Hengstler.
„Es ist ein Theater für Theaterverliebte und – verrückte. und man muss auch ein bisschen verrückt sein als Publikum, weil hier herunten, da stellen wir schon Ansprüche“, so Haidacher.