Die Energiegemeinschaft in Heimschuh besteht bereits seit 2019 – mehr dazu in Heimschuh startet Energiegemeinschaft (17.9.2021). Ziel ist es, dass der selbst produzierte Strom möglichst innerhalb der zwölf beteiligten Haushalte verbraucht wird, wenn die Anlage Strom in den Batteriespeicher einspeist, den dann etwa eine Melkanlage wieder verbraucht.
Überschussstrom durch „Insel-Handel“ vermeiden
Es geht darum, möglichst wenig überschüssigen Solarstrom zum ungünstigen Einspeisetarif verkaufen zu müssen – so entsteht ein sogenannter Insel-Handel, erklärt der Vorstand der Energie Steiermark, Christian Purrer: „Nicht jeder Haushalt hat ein gleiches Nutzerverhalten. Einmal braucht der eine Haushalt mehr, dann der andere – dazwischen wird er gespeichert. Am Tag wird produziert, in der Nacht dann auch aus dem Speicher verbraucht, und dadurch entsteht praktisch kein Überschuss.“
Der Strom werde regional verbraucht, der billige Überschussstrom vermieden, so Purrer, „und das bringt den Kunden auch einen wirtschaftlichen Vorteil – bis zu 400 Euro pro Monat.“ Karl Posch ist Teil der Energiegemeinschaft – er begrüßt alles, was die Ersparnis weiter erhöht: „Es ist natürlich ein großer Vorteil, weil man den Strom besser nützen kann. Das funktioniert eigentlich super: Wir ersparen uns 50 bis 60 Euro im Monat – und das ist für uns wichtig.“
„Blockchain“ als Grundlage
Die Grundlage für diesen internen Handel legt die „Blockchain“-Computertechnologie, so Purrer: „Die ‚Blockchain‘ ist eigentlich die Datenbank dahinter, wo jede Wattsekunde nachverfolgt werden kann, und das ist wichtig, um auch die entsprechenden Rechnungen stellen können, denn man muss ja genau wissen, wo wird der Strom produziert, wie viel kommt in den Speicher, wie viel kommt in welchem Haushalt wieder zurück.“
Ziel sei es auch, weitere Energiegemeinschaften nach dem Vorbild von Heimschuh zu errichten und zu betreiben – möglichst effizient ausgestattet mit der neuesten Technologie.