Team diskutiert in einer Sitzung
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Soziales

Steirerinnen verdienen deutlich zu wenig

Die Steiermark hat am Mittwoch den sogenannten Equal Pay Day – also jenen Tag, an dem Männer bereits so viel verdienen, wie Frauen bis Jahresende. Damit schneidet die Steiermark schlechter als der Bundesschnitt ab.

73 Tage sind es noch bis Jahresende – bis dahin arbeiten steirische Frauen sozusagen „gratis“. Um diese Gehaltsschere ausgleichen zu können, müsste das Gehalt der Frauen im Schnitt um gut 20 Prozent steigen. Noch dramatischer ist das Bild in einigen Regionen: In den Bezirken Leoben und Weiz etwa beträgt der Gehaltsunterschied knapp 25 Prozent, hier war der Equal Pay Day bereits Anfang Oktober. Noch am besten steht die Landeshauptstadt mit einer Gehaltsschere von knapp über 15 Prozent da.

CoV-Pandemie verschärfte Situation für Frauen

Die CoV-Pandemie habe die Situation der Frauen jedenfalls weiter verschärft, heißt es seitens der Gewerkschaftsfrauen. "Es kann nicht sein, dass die Krise auf dem Rücken der Frauen ausgetragen wird und sie aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden“, so die Frauenvorsitzende des ÖGB Steiermark, Helga Ahrer. Viele Steirerinnen hätten ihre Arbeitszeit zum Wohle der Kinder reduzieren oder ihren Job sogar ganz aufgeben müssen. Dazu würden laut Arbeiterkammer steuerliche Nachteile kommen – etwa beim Familienbonus, den zu 70 Prozent Männer beziehen würden.

Die Forderungen zum Equal Pay Day sind daher einmal mehr die gleichen: Dazu gehört etwa „eine besseren Bezahlung in Berufen mit hohem Frauenanteil“, aber auch der Ausbau der Kinderbetreuung.

Steiermarkweit Aktionen geplant

Die steirische KPÖ begehen den Equal Pay Day am Mittwoch mit einer Aktion in der Grazer Herrengasse und auch die Gewerkschaftsfrauen planten steiermarkweit Aktionen. Die Grünen haben eine neue Landtagsinitiative zum Thema „Frauen in Führungspositionen“ angekündigt, denn laut Landesrechnungshof sind in Beteiligungsunternehmen des Landes gerade einmal zwölf Prozent der Führungskräfte weiblich.

NEOS fordern Gleichstellungsbericht für Landesbedienstete

Die Partei NEOS forderten die Landesregierung bereits im Vorjahr auf einen Gleichstellungsbericht für Landesbedienstete zu erstellen und erinnern anlässlich des Equal Pay Day an seine Umsetzung. Dieser soll Geschlechter(un)gerechtigkeiten sichtbar machen und entsprechend geplante Maßnahmen darstellen, heißt es in einer Aussendung von NEOS.

„Während jedes privatwirtschaftliche Unternehmen ab 150 MitarbeiterInnen gesetzlich dazu verpflichtet wird, Einkommensberichte vorzulegen, verzichtet das Land Steiermark mit über 7.500 Bediensteten immer noch darauf. Dabei ist Transparenz und Evidenz der erste Schritt, um konkrete und wirkungsvolle Maßnahmen in Sachen geschlechtergerechte Bezahlung ergreifen zu können“, so NEOS-Landtagsabgeordneter Robert Reif.