Auto, Handel, Pkw
ORF
ORF
Soziales

Diskriminierung: Höhere Kfz-Prämien für Ältere

Bei der Antidiskriminierungsstelle Steiermark mehren sich Beschwerden, wonach Kfz-Versicherungen bei zunehmendem Alter deutlich teurer werden. Man will nun dagegen gerichtlich vorgehen.

In den letzten Monaten hätten sich die Beschwerden bei der Antidiskriminierungsstelle Steiermark über teurere Kfz-Versicherungen gehäuft, sagt deren Leiterin Daniela Grabovac – sie nennt ein Beispiel eines jetzt 66-jährigen Mannes: „Er hat einen Aufschlag von 65 auf 66 gehabt von 650 auf 845 Euro – somit hat er einen Prämienaufschlag von 30 Prozent gehabt.“ Ein anderer Konsument mit Vollkaskoversicherung bemerkte, dass ab seinem 60. Lebensjahr seine Prämie jährlich teurer wurde: Mit 60 Jahren hatte er noch 1.200 Euro jährlich bezahlt, mit 70 bereits 1.900 Euro – eine Steigerung von knapp 60 Prozent. Und es gibt noch eine dritte Variante: Nach Unfallschäden werden laut der Antidiskriminierungsstelle plötzlich oft Selbstbehalte im dreistelligen Bereich verlangt.

Versicherungen: „Unfallwahrscheinlichkeit steigt“

Die Versicherungen weisen den Vorwurf der Altersdiskriminierung zurück und begründen ihre Tarifgestaltung laut Daniela Grabovac wie folgt, „dass die Unfallwahrscheinlichkeit mit dem Alter steigt, weil es sogar einen Sprung zwischen 65 und 66 Jahren gebe – und aufgrund dessen der Prämienzuschlag schlagend wird“.

Grabovac: „Nicht nachvollziehbar“

Daniela Grabovac sieht aber sehr wohl eine Diskriminierung aufgrund des Alters: „Das Gesamtbild zeigt, dass sehr wohl das Alter ausschlaggebend ist für Prämienzuschläge bis zu 60 Prozent, was unserer Auffassung nach gar nicht gerechtfertigt sein kann und altersdiskriminierend ist. Dementsprechend kann die sachliche Rechtfertigung unsererseits nicht nachvollzogen werden.“

Im Arbeitsleben ist Altersdiskriminierung EU-weit seit dem Jahr 2004 verboten, nicht aber im Güter- und Dienstleistungsbereich, und darunter fallen auch Kfz-Versicherungen – mehr dazu in help.ORF.at.