Interreligiöses Gedenken der CoV-Opfer
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Religion

CoV-Opfern wurde ein Gesicht gegeben

Die CoV-Pandemie brachte in den letzten Jahren Tod, Leid und Verunsicherung, und sie beherrscht immer noch den Alltag. In einer interreligiösen Zeremonie wurde am Dienstag in Graz der Opfer der Pandemie gedacht.

"Zur Erinnerung an liebe Menschen, als Ort der Trauer und als hoffnungsvoller Lichtblick in die Zukunft“, hieß es von Seiten der Einladenden. Diese waren das Ökumenische Forum Christlicher Kirchen in der Steiermark, die Islamische Religionsgemeinde Steiermark, die Buddhistische Religionsgesellschaft Steiermark, die Bahá’í-Gemeinde Graz und das Afro-Asiatische Institut Graz.

Interreligiöses Gedenken an CoV-Opfer

„Wie gestrandete Fische – nach Luft schnappend“

Von den ersten Pandemie-Wochen, der Belastung, der Fassungs- und Ratlosigkeit berichtete etwa Elisabeth Roth – sie ist Abteilungsvorständin für Anästhesie, Intensiv- und Schmerztherapie bei den Elisabethinen in Graz: „Sie kamen scharenweise, die Covid-Patienten, wie gestrandete Fische – nach Luft schnappend. Das volle intensivmedizinische Kompendium wurde ausgerollt, die Krankenhäuser vereinenden Covid-Therapie-Empfehlungen minutiös umgesetzt – stunden-, tage-, wochenlang, ohne Pause wurde dem Feind der Kampf angesagt. Wir waren Ärzte, Pflege, Familie, Priester, Psychologen und vieles mehr, doch wir scheiterten.“

„Lichter der Hoffnung und der Zuversicht“

Fast 2.200 Menschen starben bisher in der Steiermark mit dem Coronavirus – mit einer digitalen Fotocollage wurde ihnen, oft im kleinsten Kreis Beerdigten, noch einmal ein Gesicht gegeben – in einer stillen Feier mit wenigen Worten. Stattdessen gab es Musik und Zeichen: So wurden etwa für alle Bevölkerungsgruppen, die auf unterschiedliche Weisen an den Folgen der Pandemie leiden, in den Arkaden des Landhaushofes „Lichter der Hoffnung und der Zuversicht“ entzündet.

Interreligiöses Gedenken der CoV-Opfer
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Roth richtete auch einen Appell an die Politik: „Eine Gesellschaft braucht klare Regeln für das Gemeinschaftswohl. Diese aufzustellen, ist eine der Politikerpflichten. Die Bundespolitik ist aufgefordert, klare, unbequeme, zeitnahe Worte zu sprechen. Wir brauchen keine zigfachen Stufenpläne, keine xte Version. Wir brauchen klare Regeln, um die Not abzuwenden.“

Schließlich wurde am Dienstag noch allen gedankt, die in den vergangenen Monaten für andere da waren und durch die Pandemie entstandene Schwierigkeiten gemeistert haben.