Grazer Altstadt
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Chronik

Studie: Altstadt-Dachstühle bedürfen Sanierung

Eine aktuelle Studie der TU Graz zeigt, dass mehr als 80 Prozent der Dachstühle in der Grazer Altstadt sanierungsbedürftig sind. So seien etwa Dachstuhlkonstruktionen in mangelhaftem Zustand und auch erhöhte Feuchtigkeit in Dachstühlen wurde festgestellt.

Die Grazer Altstadt ist weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt – vor allem aufgrund ihrer zahlreichen historischen Gebäude. Doch das Alter der Gebäude führte auch dazu, dass sich über die Jahrhunderte auch viele Altersschwächen einstellten. Das gilt etwa für die Dachstühle der Altstadthäuser. Denn acht von zehn Dachstühlen haben laut einer Studie der TU Graz zumindest einen teilweisen Sanierungsbedarf.

Studie umfasst mehrjährige Arbeit

Einen historischen Dachstuhl genau zu überprüfen ist eine aufwendige und langwierige Aufgabe. In die neue Studie über den Zustand der Grazer Altstadt-Dachstühle seien daher die Ergebnisse vieler Jahre Arbeit geflossen, sagt Andreas Ringhofer vom Institut für Holzbau und Holztechnologie der TU Graz: „Also insgesamt haben wir von den Nullerjahren weg bis hin zum Jahr 2020 45 Dachstühle in den diversen Schutzzonen der Grazer Altstadt, den Zustand dieser Dachstühle beurteilt und haben festgestellt, dass wir für 82 Prozent dieser Dachstühle dass da ein gewisser Instandsetzungsbedarf gegeben ist.“

Feuchtigkeit und mangelnde Zustände bei Konstruktion

Bei etwa acht von zehn überprüften Dachstühlen sind Mängel aufgefallen, die im Zeitraum von sofort bis zu fünf Jahren behoben werden müssten, so Ringhofer: „Wir haben in Zonen wo eine erhöhte Feuchtigkeit der Holzbauteile zu beobachten war, also speziell im Traufenbereich, dort wo die Regenrinnen auch angeordnet sind, dort wo der Grad der Verschmutzung der Dachstühle am höchsten war haben wir eine erhöhte Feuchtigkeit festgestellt und als Konsequenz daraus auch schon eine Holzschädigung im Sinne eines Pilz- oder Insektenbefalls.“

Aber auch der Zustand der Dachstuhlkonstruktionen an sich wies laut dem Experten Mängel auf: „Nicht mehr ganz intakte Verbindungen, Holz-Holz-Verbindungen, die da bei diesen historischen Dachstühlen eingesetzt werden und die haben auch im Laufe der Zeit nicht immer sich wechselnden Belastungen standhalten können und haben dann auch einen gewissen Schaden genommen.“ Das Land Steiermark will als Auftraggeber der Studie noch im November konkrete Lösungsmöglichkeiten vorstellen, wie man den Zustand der Altstadt-Dachstühle verbessern kann.