Zählt man die arbeitslosen Personen und jene, die sich gerade in Schulung befinden, zusammen, so gibt es in der Steiermark derzeit 37.611 arbeitslos gemeldete Person; österreichweit sind es 341.142 Personen – mehr dazu in Arbeitslosigkeit unter Niveau von 2019 gesunken (news.ORF.at).
Normalerweise im Oktober immer mehr Arbeitslose
Mit 29.076 arbeitslosen Personen per Ende Oktober muss man bis ins Jahr 2011 zurückblicken – damals waren beim AMS 28.943 Menschen als arbeitslos vorgemerkt. Seit es Aufzeichnungen über den Arbeitsmarkt gibt, lag die Zahl der arbeitslosen Menschen Ende Oktober immer höher als im September, weil sich erste saisonale Effekte auf den Bestand der Arbeitslosen auswirken. Heuer verzeichnet man erstmals einen Rückgang um 2,4 Prozent.
Viele lassen sich umschulen – viele offene Stellen
Die niedrige Zahl an Arbeitslosen sei auch den mehr als 8.000 Personen in Schulung zu verdanken. Viele würden sich derzeit für eine Zusatzausbildung oder für eine Umschulung in einen Mangelberuf entscheiden.
Gleichzeitig, betont AMS-Chef Karl-Heinz Snobe, gebe es derzeit in der Steiermark fast 17.000 offene Stellen. Man vermittle auf Hochdruck: „Die Beschäftigung hat mit geschätzt 543.000 Personen einen Rekordwert erreicht, und die Arbeitslosenquote beträgt in diesem Oktober 5,1 Prozent. Wir mussten 35 Jahre, ins Jahr 1986, zurückblicken, um einen ähnlich niedrigen Oktoberwert für die Arbeitslosenquote zu finden“, so Snobe.
Nach wie vor große Herausforderungen
Das alles dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Herausforderungen am heimischen Arbeitsmarkt nach wie vor immens seien: Die Langzeitbeschäftigungslosigkeit liege mit 11.324 Betroffenen ebenfalls historisch hoch, die Differenz zwischen den fachlichen Anforderungen der Unternehmen und dem bestehenden Potential der Arbeitsuchenden sei sehr groß.
Lieferprobleme begünstigen Kurzarbeit
Wie volatil der Arbeitsmarkt trotzdem bleibt, zeigen die Lieferkettenprobleme, die mittlerweile zum größten Kurzarbeits-Risiko geworden sind, sagt Snobe: Von den aktuell knapp 11.600 Beschäftigten in mehr als 900 Betrieben in Kurzarbeit kommt der größte Teil aus der Autozulieferindustrie – dort sorgt nicht mehr das Coronavirus für Schwierigkeiten, sondern wirken sich die fehlenden Materialien in der Fertigung entsprechend aus.