Installateur
pixabay/fran1
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Wirtschaft

Heizen: Personalmangel bei Installateuren

Die Heizsaison hat es gleich zu Beginn in sich: Nicht nur die deutlich gestiegenen Preise für Heizöl, Gas und Strom erhitzen die Gemüter, sondern auch die Tatsache, dass es etwa beim Heizkesseltausch lange Wartezeiten gibt. Grund dafür: Personalmangel.

Wer in der Steiermark derzeit einen Installateur braucht – vor allem auch fürs Überprüfen und Warten von Heizungsanlagen –, muss viel Geduld haben, denn die Auftragsbücher der Unternehmen sind randvoll.

Einsätze werden nach Priorität gereiht

Der Landesinnungsmeister der Installateure, Anton Berger, sagt: „Zur Zeit sind alle Installateure gut ausgelastet, da gibt es natürlich Wartezeiten. Ob lange, das ist vielleicht subjektive Wahrnehmung – aber wenn es heißt, die Heizung funktioniert nicht, dann wird natürlich nach Priorität gereiht.“

Generell große Lieferengpässe wie in der Baubranche gebe es laut Berger im Nebengewerbe nicht, aber es gebe sie in einigen Bereichen: „Diese Lieferprobleme gibt es dort, wo es um größerer Anlagenteile oder spezielle Rohrkomponenten geht. Ersatzteile sind sehr gut verfügbar.“

Personalmangel ist größtes Problem

Was aber wirklich bremse, sowohl in den Betrieben, als auch im Service, sei der Personalmangel, sagt Berger. „Es gehen starke Geburtenjahrgänge in Pension, und die schwächeren Jahrgänge, die jetzt in das Berufsleben einsteigen, können den Bedarf, der nach oben wegdriftet, nicht abdecken.“ Manche steirische Installateurbetriebe gehen deshalb neue Wege – so etwa die Firma Kubica in Kirchberg an der Raab.

Vier-Tage-Woche soll Mitarbeiter binden

Ab sofort arbeiten hier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur noch vier Tage in der Woche bei gleichbleibender Bezahlung. Die Hoffnung dahinter, so Firmenchef Alexander Kubica, dass man mehr Personal bekomme, denn in der Branche wechsle viel Personal nicht innerhalb, sondern verschwinde komplett aus der Branche. „Wir nehmen neue Aufträge für das Jahr, wenn es nicht Reparaturen sind, nicht mehr an. Da bleibt uns nichts anderes über“, so Kubica – mehr dazu in Fachkräftemangel: Firmen werden immer flexibler (25.10.2021).

Anpassungsmodelle wie dieses seien teils sinnvoll, sagt wiederum Landesinnungsmeister Berger, allerdings müssten sie auch eine entsprechende Lehrlingsausbildung gewährleisten; zudem sei das Vier-Tage-Modell für Notdienste nicht geeignet.