Die Polizei wurde am Donnerstag gegen 13.40 Uhr gerufen, dass eine Frau von Unbekannten verletzt worden sei. Ein Anrainer hatte gesehen, dass die Tür zu dem Einfamilienhaus offen stand, in dem die 55-jährige Burgenländerin auf ihre dreijährige Enkelin aufgepasst hatte.
Die Frau erlitt bei dem Angriff mehrere Stichverletzungen am Rücken; sie wurde mit dem Rettungshubschrauber ins LKH Graz geflogen und dann notoperiert; ihr Zustand ist stabil. Das Kind blieb unverletzt.
Tatverdächtige bisher schweigsam
Aus ermittlungstaktischen Gründen hieß es zunächst, dass eine sofort eingeleitete Alarmfahndung mit Hubschrauber und den schnellen Reaktionskräften erfolglos geblieben sein soll – dem war aber nicht so: Bereits kurz nach 14.00 Uhr wurde das Fluchtauto etwa zehn Kilometer vom Tatort entfernt entdeckt, wenig später ein zu Fuß flüchtender Tatverdächtiger festgenommen. Der 49-jährige Oststeirer verweigerte bisher die Aussage.
Weitere Ermittlungen führten Kriminalisten dann zu einem 44-jährigen Oststeirer. Er wurde Freitagfrüh festgenommen, wie der 49-Jährige streitet er die Tat ab. Die beiden Verdächtigen wurden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.
„Home-Invasion“
Die genauen Hintergründe der Tat sind noch Gegenstand der Ermittlungsarbeit – das Tatgeschehen als solches wird von der Polizei jedoch als „Home-Invasion“ klassifiziert. Dabei handelt es sich um meist geplante Gewaltstraftaten in Häusern oder Wohnungen, bei denen die Täter die Anwesenheit und die Gewaltanwendung gegenüber Opfern in Kauf nehmen, um an Beute zu gelangen.