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Bildung

Schuldirektoren: Immer weniger Bewerber

Der Bundesrechnungshof hat die Besetzung von Direktorposten im Pflichtschulbereich in der Steiermark geprüft – und Mängel bei den Besetzungsvorgängen aufgezeigt. Vor allem aber gäbe es immer weniger Bewerberinnen und Bewerber.

Geprüft wurden die Jahre von 2015 bis 2020 – und hier wurden „Lücken in der Nachvollziehbarkeit bei der Besetzung der Pflichtschulleitungen in der Steiermark“ geortet; demnach gab es Mängel etwa bei Begründungen für die Personalauswahl.

Im Schnitt weniger als zwei Bewerbungen pro Posten

Der Rechnungshof hielt aber auch fest, dass es oft an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern fehle: In den vergangenen fünf Schuljahren wurden laut Bericht 157 Verfahren zu Schulleitungen abgewickelt, im Durchschnitt mit weniger als je zwei Bewerbungen, bei 19 Verfahren seien überhaupt keine Bewerbungen eingelangt.

Der Schulleitungsposten in einer Neuen Mittelschule musste bis 2018 fünfmal ausgeschrieben werden, in einer anderen viermal – ohne besetzt werden zu können; auch der Direktorposten einer Volksschule blieb nach dem zweiten Ausschreibungsversuch unbesetzt.

Bis 2030 geht die Hälfte aller Direktoren in Pension

Der Rechnungshof empfiehlt der steirischen Bildungsdirektion, unaufgefordert geeignete Lehrpersonen zu einer Bewerbung für eine Führungsrolle zu motivieren oder Maßnahmen zu ergreifen, um auf einen größeren Kandidatenpool zurückgreifen zu können. Zudem werde sich das Personalproblem bis 2030 noch verschärfen, da den Pflichtschulen in der Steiermark eine Pensionierungswelle bevorsteht: So werden in den kommenden neun Jahren etwa 52 Prozent aller Pflichtschul-Direktorinnen und -Direktoren in Pension gehen.

Bildungsdirektion nicht genügend vorbereitet

In der Bildungsdirektion sei man hier offenbar nicht genügend vorbereitet, denn es würden in diesem Zusammenhang keine Prognosen des mittel- und langfristigen Bedarfs an Schulleitungsposten vorliegen, kritisiert der Rechnungshof.